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Kommentar: Lauterbach packt Reformen an – doch Patienten könnten die Leidtragenden sein

Kommentar

Lauterbach packt Reformen an – doch Patienten könnten die Leidtragenden sein

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    Gesundheitsminister Lauterbach will die Arztpraxisversorgung mit Reformen sichern.
    Gesundheitsminister Lauterbach will die Arztpraxisversorgung mit Reformen sichern. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Eines muss man Karl Lauterbach lassen: Er packt in der Gesundheitspolitik eine Reform nach der anderen an und legt dabei sein eigenes Deutschlandtempo vor. Denn der SPD-Mann weiß, dass seine Zeit aller Voraussicht nach im Ministeramt knapp bemessen ist, das ihm seine eigene Partei eher widerwillig als einst populären Corona-Experten überließ. 

    Hohes Risiko bei Krankenhausreform

    Bei der Krankenhausreform besteht ein hohes Risiko, dass am Ende das Patientenwohl unter Lauterbachs geplanter Brachialkur leidet. Bei anderen verschleppten Leiden wie der Einführung der elektronischen Patientenakte, ungenutzter Datenregister oder dem E-Rezept tut es dagegen gut, dass Lauterbach jahrzehntelange Planungen endlich in die Tat umsetzt.

    Bei der Reform der vertragsärztlichen Versorgung fehlt der Therapiebeweis noch: Etwa, ob die Bürokratieentlastung mehr als ein Placebo für die unter Nachwuchsmangel leidenden Praxen ist, ob „Gesundheitskioske“ echten Nutzen bringen.

    Lauterbach kommt Hausärzten bei Praxisreform entgegen

    Immerhin kommt der Minister den Hausärzten entgegen: Die Abschaffung von Budgetgrenzen soll den Missstand beseitigen, dass viele Praxen nur 80 Prozent ihrer Arbeit honoriert bekommen. Allerdings ist es wie so oft bei Lauterbach: Die Rechnung für die Reformen präsentiert er allein den gesetzlich Kassenversicherten.

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