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Kommentar: Kirchenreformen: In der Sackgasse?

Kommentar

Kirchenreformen: In der Sackgasse?

Daniel Wirsching
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    Steht unter enormem Druck: Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
    Steht unter enormem Druck: Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Bereits bevor das Treffen der deutschen Bischöfe am Montag in Augsburg begonnen hatte, wurde es von einem heillosen innerkirchlichen Streit um Reformen überschattet. Und der Eindruck bestätigt sich: Reformen sind in dieser Kirche allenfalls per Fußnote oder durch ein päpstliches Machtwort zu haben.

    Bischofskonferenzvorsitzender Bätzing: Werden ihm seine Mitbrüder den Rücken stärken?

    Gestritten wird aktuell um einen Ausschuss, der ein Rats-Gremium vorbereiten soll, in dem Laien und Bischöfe bistumsübergreifend gemeinsam beraten und entscheiden. Pünktlich zur Vollversammlung der Oberhirten intervenierte einmal mehr der Vatikan gegen dieses Kernstück des deutschen Reformprozesses, und man kann das de facto als dessen vorläufiges Ende deuten.

    Nicht nur aus römischer Perspektive werfen manche deutschen Reformbeschlüsse sogar die Frage nach einer Kirchenspaltung auf. Und zunehmend die nach der Zukunft des Bischofskonferenzvorsitzenden Georg Bätzing. Er vertritt bewundernswert hartnäckig einen Reformweg, der jetzt in eine Sackgasse zu führen scheint. Werden ihm seine Mitbrüder in Augsburg den Rücken stärken? Wird irgendwann doch noch ein kräftiges Zeichen gegen sexualisierte Gewalt in den Reihen der Kirche stehen? Dass Maßnahmen gegen (Macht-)Missbrauch in kirchenpolitischen Kämpfen unterzugehen drohen, ist jedenfalls traurig und einer Kirche unwürdig.

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