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Kommentar: Iran und Europa: Die Diplomaten müssen ein Kunststück vollbringen

Kommentar

Iran und Europa: Die Diplomaten müssen ein Kunststück vollbringen

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    Dieses Bild zeigt Iraner, die gegen das Regime protestieren, nach den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Haft der Sittenpolizei.
    Dieses Bild zeigt Iraner, die gegen das Regime protestieren, nach den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Haft der Sittenpolizei. Foto: dpa

    Die iranische Regierung droht der EU mit Konsequenzen, weil sich europäische Politiker auf die Seite der Protestbewegung stellen, die seit fast zwei Monaten gegen die Islamische Regierung demonstriert. Weitere Eskalationen der iranisch-europäischen Spannungen sind unausweichlich, denn keine der beiden Seiten kann und will das Verhalten der jeweils anderen hinnehmen. Aus Sicht von Teheran sind die Solidaritätsbekundungen der EU mit den Demonstranten klare Beweise dafür, dass die Unruhen vom feindlichen Ausland gesteuert werden. Doch so lange

    Iran braucht den Abbau westlicher Sanktionen

    Alle Gesprächskanäle zu verschließen, wäre jedoch kurzsichtig, denn es gibt weiterhin gemeinsame Interessen, etwa an einem neuen Atomdeal. Die iranische Führung tut zwar so, als brauche sie den Westen nicht. Doch sie weiß zugleich, dass nur ein Abbau der westlichen Sanktionen die Dauerkrise im Iran beenden kann. Diplomaten und Politiker beider Seiten müssen in den kommenden Monaten das Kunststück fertigbringen, einen Abbruch des Verhandlungsprozesses zu vermeiden. Das ist weder einfach noch angenehm. Doch die Alternative wäre wesentlich schlimmer.

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