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Kommentar: In der Corona-Düsternis blitzt Hoffnung auf: Ein positiver Rückblick auf 2021

Kommentar

In der Corona-Düsternis blitzt Hoffnung auf: Ein positiver Rückblick auf 2021

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    Impfen gegen das Coronavirus - das ist dank der immensen Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schnell möglich geworden.
    Impfen gegen das Coronavirus - das ist dank der immensen Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schnell möglich geworden. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Auf den ersten Blick mag es unpassend erscheinen, ja pietätlos angesichts all des Leids der Pandemie, von den guten Nachrichten des sich neigenden Jahres zu sprechen. Doch gerade jetzt, nach diesem anstrengenden, oft niederschmetternden 2021 und vor einem 2022, dessen Herausforderungen sich schon so gewaltig auftürmen, sollten wir genau das tun: der Hoffnung Raum geben, die großen und kleinen Dinge Revue passieren lassen, die Mut machen und den Glauben an eine bessere Zukunft nähren.

    Mit Donald Trump verschwand eine politische Axt im Walde von der internationalen Bühne

    Mit einem optimistischen Paukenschlag beginnt das Jahr auf der Weltbühne. In den USA endet die Präsidentschaft von Donald Trump, der sich auch auf dem Feld der internationalen Beziehungen benahm wie die Axt im Walde. Unter Joe Biden, dem neuen Mann im Weißen Haus, normalisieren sich nicht nur die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Insgesamt sind die USA wieder verlässlicher Partner in der Weltpolitik. Dadurch erhält der Kampf gegen die menschheitsbedrohende Erderwärmung neuen Schub. So kehrt Amerika zum Pariser Klimaschutzabkommen zurück, aus dem Trump ausgestiegen war. Der internationale Prozess zur Reduzierung von Treibhausgasen erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt im November. Auf der Klimakonferenz im schottischen Glasgow werden die Weichen für den weltweiten Kohleausstieg gestellt.

    Nicht nur auf dem Papier ändern sich die Dinge. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur wird 2021 weltweit so viel Ökostrom erzeugt wie nie zuvor. Noch wird auf der Welt viel zu viel fossiler Brennstoff durch die Schlote gejagt, doch es wird eben auch kräftig in Solarenergie, Windkraft und Wasserstoff investiert. Auf der ganzen Erde wächst das Bewusstsein, dass der Raubbau am Planeten aufhören muss. Vieles geht nicht schnell genug, Rückschläge gibt es allenthalben. Doch die Erkenntnisse der Wissenschaft werden immer präziser, das Tempo der Forschung beschleunigt sich, nie gekannte Rechenleistung und vor kurzem noch kaum vorstellbare technische Neuerungen helfen dabei.

    Im Rekordtempo wurde Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt

    Besonders augenfällig ist das auf dem Feld der Medizin. Fast 5,7 Millionen Menschen sind weltweit bereits an oder mit dem Coronavirus gestorben. Da ist es ein gewaltiger Trost, dass die Menschheit dem Virus heute eben nicht mehr schutzlos ausgeliefert ist. Impfstoffe werden in Rekordtempo entwickelt, erprobt und massenhaft produziert. Überall auf der Welt sind 2021 in einer beispiellosen Anstrengung Milliarden Menschen gegen Corona geimpft worden. Der sich rasch verändernde Erreger sorgt für immer neue Bedrohungen, doch die Wissenschaft hat die Mittel, der Pandemie auf lange Sicht den Schrecken zu nehmen.

    In der deutschen Politik sorgt das alles dominierende Thema Corona 2021 ebenfalls dafür, dass manche gute Nachricht nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie eigentlich verdient hätte. Etwa, dass nach einem deutlichen Hinweis des Bundesverfassungsgerichts das Klimaschutzgesetz nachgeschärft wird und der Bundestag ein Lieferkettengesetz beschließt, das Unternehmen in die soziale und ökologische Verantwortung nimmt.

    Ein geordneter Regierungswechsel wie in Deutschland ist nicht selbstverständlich

    Und dann erst die Bundestagswahl: Nach 16 Jahren tritt Angela Merkel als Kanzlerin ab und am Ende eines weitgehend fairen Wahlkampfs wird eine neue Regierung gewählt. Eine Dreierkoalition rauft sich in einem recht kurzen, geräuschlosen Prozess zusammen. Radikale Parteien spielen dabei eine vergleichsweise geringe und vor allem keine entscheidende Rolle. Erst der Blick auf den Rest der Welt, wo die Demokratie vielerorts unter Druck gerät, macht deutlich, dass das alles andere als selbstverständlich ist. Auch 2022 wird neben gewaltigen Zumutungen gute Nachrichten bringen. Zwischen all den schlechten dürfen wir sie nur nicht übersehen.

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