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Kommentar: Im Wirecard-Prozess steht es nach Markus Brauns Konter jetzt 1:1

Kommentar

Im Wirecard-Prozess steht es nach Markus Brauns Konter jetzt 1:1

Stefan Stahl
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    Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt seit über zweieinhalb Jahren in U-Haft.
    Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt seit über zweieinhalb Jahren in U-Haft. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Man kann sich den Wirecard-Prozess wie ein Fußball-Spiel vorstellen. Nach 13 Prozesstagen steht es 1:1. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass Angeklagter gegen Angeklagten antritt. Der eine, Oliver Bellenhaus, ging in Führung, indem er als Kronzeuge die Ex-Konzernspitze um Markus Braun schwer getroffen hat. Umso heftiger fiel der Konter der Braun-Mannschaft um seinen wortgewaltigen Verteidiger Alfred Dierlamm aus. Der Anwalt bezichtigte Bellenhaus allerlei Lügen. 

    Wirecard-Prozess wird lange dauern

    Nach grätschender Verteidigerkost war Braun am Montag an der Reihe. Der frühere Wirecard-Chef lieferte als selbst ernannter "Stratege" und "Analytiker" vergleichsweise filigrane Verteidigungsarbeit ab. So schaffte das Duo "Dierlamm und Braun" in geschickter Arbeitsteilung den Ausgleich. Das alles sagt nichts über das Ende des Prozesses aus. Er wird 100 Tage und wohl noch länger dauern, wie es in solchen komplizierten Wirtschaftsverfahren unvermeidlich ist. 

    Von allen Beteiligten ist Gleichmut im Übermaß gefragt. Das fällt manchen Betroffenen schwer. Wie auch immer der Prozess um den Betrugsfall ausgeht: Die Verlierer des bizarren Spiels um erfundene Milliarden-Summen stehen längst fest: Es sind einstige Kreditgeber und Aktionäre. Sie haben an Wirecard geglaubt, wurden enttäuscht und haben viel Geld verloren.

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