Manchmal muss man nur lange genug warten, dann lösen sich Probleme in Luft auf. Doch verlassen sollte sich darauf besser niemand. Das bekommt gerade auch wieder Europa zu spüren. Nachdem der Druck an den Außengrenzen auch bedingt durch die Pandemie nachgelassen hat, steigt die Zahl der unerlaubten Einreisen und Asylanträge gerade wieder steil an. Verwunderlich ist das nicht. Denn weder wurden Fluchtursachen wirklich bekämpft, noch hat man sich auf ein einheitliches Vorgehen innerhalb der EU geeinigt.
Das Prinzip „Augen zu“ ging gewaltig schief. Auch wenn das Thema bislang bei vielen Menschen wenig präsent ist und der gesellschaftliche Druck kaum vergleichbar ist mit den Jahren 2015/2016: Es führt kein Weg vorbei an einem abgestimmten europäischen Vorgehen und einer gemeinsamen Migrationspolitik.
Solidarität ist zu wenig in der Migrationspolitik
Leider werden selbst grundlegende Notwendigkeiten wie die Abnahme von Fingerabdrücken bei ankommenden Migranten verzögert, weil man sich nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen kann. Stattdessen setzt man auf Solidarität – doch wie schnell die in Krisen zerrinnt, haben die vergangenen Jahre nicht nur mit Blick auf das Thema Flucht und Migration gezeigt. Auch im Osten gibt es wenig Neues: Das Herz für Ukrainerinnen und Ukrainer ist groß – alle anderen sollen bitte weiterziehen.