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Kommentar: Großbritannien braucht einen Premier, der die Dinge ernst nimmt

Kommentar

Großbritannien braucht einen Premier, der die Dinge ernst nimmt

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    Boris Johnson kommt mit Hund Dilyn zur Wahl.
    Boris Johnson kommt mit Hund Dilyn zur Wahl. Foto: Stefan Rousseau, PA Wire/dpa

    Bei den Lokalwahlen in London haben gestern vor allem die Wähler in sind es viele offenbar leid, von einem Premier regiert zu werden, der immer wieder moralische Grenzen überschreitet.

    Dass es Boris Johnson skrupellos sein kann, wusste man schon vor seiner Wahl im Jahr 2019. Als es darum ging den Brexit endlich durchzuziehen, war das eine Eigenschaften, die ihm zum Sieg verholfen hat. Seit bekannt wurde, dass in der Downing Street 10 reihenweise Partys gefeiert wurden, während Bürgerinnen und Bürger in Großbritannien monatelang kaum andere Menschen trafen, ist seine achtlose Art jedoch zu einem Problem für die Tories geworden. Viele Menschen halten ihn für einen Lügner.

    Oppositionsführer Keir Starmer wird selbst eine Lockdown-Party vorgeworfen

    Für die konservative Partei wäre es deshalb dringend an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Eigentlich. Denn Johnson hat während der Lokalwahlen nicht überall schlecht abgeschnitten. In den Wahlkreisen im Norden hielten viele Wähler den Tories die Treue. Hinzu kommt, dass es keinen adäquaten Nachfolger für den Premier innerhalb der eigenen Partei gibt. Zudem ist auch der Oppositionsführer Keir Starmer kein glaubwürdiger Gegner ist. Schließlich sieht er sich jetzt selbst mit Vorwürfen einer Teilnahme an einer Feier während des Lockdowns konfrontiert. Sogar Forderungen nach seinem Rücktritt werden laut.

    Fakt ist aber auch, dass die Menschen in Großbritannien in dieser von Krisen geprägten Zeit eigentlich einen besseren Premier verdient hätten. Schließlich stehen angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten, unter denen Britinnen und Briten schon jetzt massiv leiden, große Herausforderungen bevor. In Zeiten, in denen die Lage ernst ist, braucht man eine Person an der Spitze des Landes, die die Dinge ernst nimmt. Boris Johnson gehört nicht dazu.

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