Die Schlaganfall-Versorgung in Deutschland ist grundsätzlich auf einem guten Weg. Das wird kaum einer bestreiten. Die Zahl der Todesfälle ist über die vergangenen Jahre kontinuierlich gesunken. Vor 20 Jahren war sie laut Robert-Koch-Institut noch fast doppelt so hoch. Auch die Vorgabe, dass Patientinnen und Patienten künftig nur noch auf Spezialstationen behandelt werden sollen, ist im Grunde sinnvoll und im Rahmen der Krankenhausreform, die vor allem auf Spezialisierung abzielt, folgerichtig.
Nur zeigt die Reform eben auch: Vorgaben nützen nicht viel, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Und das bekommen – wie so häufig in der Gesundheitsversorgung – vor allem ländliche Regionen zu spüren. In einigen Gemeinden ist die nächste Schlaganfallstation mehr als 40 Minuten entfernt. In den Städten sind es nur selten mehr als zehn. Das sind Minuten, die bei einem Schlaganfall entscheidend sein können.
Bayern steht unter den Flächenländern gut da
Diese Rahmenbedingungen zu verbessern, ist vor allem die Aufgabe der Bundesländer. Immerhin: Bayern steht dabei unter den Flächenländern gut da. Besonders abgehängt sind Regionen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg oder Niedersachsen.
Telemedizinische Angebote, wie sie auch in Bayern über die vergangenen Jahre ausgebaut wurden, können solche Lücken füllen. Dass dadurch aber eine gleichwertige Versorgung gewährleistet werden kann, darf zumindest angezweifelt werden. Und so bleibt die Gesundheitsversorgung weiterhin eine Frage des Wohnorts.
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