Die Frau des ukrainischen Präsidenten, Olena Selenska, hat unlängst in einem BBC-Interview sinngemäß gesagt: Während ihr Pfennige zählt, zählen wir unsere Opfer. Sich an diese Sätze zu erinnern, hilft zur Positionierung in der zwischenzeitlich etwas absurd anmutenden deutschen Spar-Debatte, die diese Energiekrise begleitet.
Die Bundesregierung hilft, und das ist richtig und wichtig. Sie macht – die Bezeichnung Doppel-Wumms ist vermutlich die rhetorische Verniedlichung des Jahrzehnts – dafür 200 Milliarden Schulden. Dass angesichts dieser gewaltigen Summe jeder Bundesbürger dazu aufgerufen ist, diesen Winter so sparsam wie möglich zu heizen und so oft es geht kalt zu duschen (ob mit oder ohne Waschlappen), sollte klar sein.
Die Gaspreisbremse muss Sparanreize erhalten
Wenn die 200 Milliarden aufgebraucht sind, muss der Staat das Geld irgendwann auch wieder reinholen. Natürlich muss die Gaspreisbremse klug umgesetzt werden, sollte sie Sparanreize enthalten, aber dass Maßhalten beim privaten Konsum entscheidend ist, wie wir durch diesen ersten Kriegswinter kommen, sollte doch nicht extra noch betont werden müssen.
Wer Zweifel hat, kann sich – Achtung Zuspitzung – ja überlegen, was besser ist: Bisschen frieren und einen Pullover mehr anziehen – oder sich im Ernstfall einen neuen Job suchen zu müssen.