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Kommentar: Gas aus Russland: Es gibt kein Zurück mehr

Kommentar

Gas aus Russland: Es gibt kein Zurück mehr

Simon Kaminski
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    Er sitzt derzeit am längeren Hebel: Wladimir Putin, Präsident von Russland. Genau das muss sich schnell ändern.
    Er sitzt derzeit am längeren Hebel: Wladimir Putin, Präsident von Russland. Genau das muss sich schnell ändern. Foto: Sergei Savostyanov, Pool Sputnik Kremlin, dpa

    Nur wer eine intakte Glaskugel zur Verfügung hat, kann voraussehen, wann wie viel Gas künftig durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt. Auch ohne übernatürliche Hilfsmittel ist eines jedoch sicher: Die Zeiten, in denen Deutschland auf billige russische Energie als stabile Säule der Versorgung setzen konnte, sind unwiderruflich vorbei – egal, ob diese Woche die Röhre wieder in Betrieb geht oder nicht.

    Wladimir Putin kann die Gaszufuhr nach Belieben regeln und sich an der wachsenden Panik im Westen und insbesondere in Deutschland ergötzen. Die Folgen, die ja auch Folgen der falschen deutschen Energiepolitik sind, werden uns gehörig durchschütteln – auch wenn die Versorgung besonders neuralgischer Bereiche gesichert ist, da bereits heute über 60 Prozent unseres Gasbedarfs nicht aus Russland kommen. Jetzt muss alles dafür getan werden, diesen Anteil zu erhöhen. Jeder Prozentpunkt ist ein kleiner Schritt zur Wiedergewinnung energiepolitischer Unabhängigkeit.

    Je skrupelloser der Angriffskrieger in Moskau Energie als Waffe einsetzt, desto stärker sollte der Wille bei uns sein, sich mit Entschlossenheit aus dieser Umklammerung zu befreien. Nachgeben wäre ein Verrat an der Ukraine und ein Signal an Putin, dass sich brutale Gewalt auch in Zukunft lohnt.

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