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Kommentar: Flüchtlinge aus der Ukraine: Gastfreundschaft allein reicht nicht

Kommentar

Flüchtlinge aus der Ukraine: Gastfreundschaft allein reicht nicht

Margit Hufnagel
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    Flüchtlinge kommen am Bahnhof in Berlin an. Sie benötigen nicht nur kurzfristige Unterstützung.
    Flüchtlinge kommen am Bahnhof in Berlin an. Sie benötigen nicht nur kurzfristige Unterstützung. Foto: Jörg Carstensen, dpa (Symbolbild)

    Es ist beeindruckend, mit welcher Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft viele Deutsche die Flüchtlinge aus der Ukraine empfangen. Doch offene Herzen werden auf Dauer nicht ausreichen. Aktuell ist kaum abzusehen, wie lange sich dieser Krieg hinziehen wird, doch die Politik muss sich dringend darauf einstellen, dass diese Flüchtlingswelle eben nicht nur ein paar Wochen andauert, sondern, dass die Kraft der privaten Helfer irgendwann erschöpft sein wird, dass Länder wie Polen nach Entlastung rufen werden, dass es einen echten Plan braucht.

    Ukraine-Krieg: Putin will, dass Europa an seine Grenzen gerät

    Noch legt sich die Wut auf Putin und das Mitgefühl mit den Kriegsopfern wie ein Band um alle Akteure. Doch das Jahr 2015 hat uns gelehrt, dass Stimmungen flüchtig sind. Zwar sind die Voraussetzungen diesmal andere – die EU gibt sich geschlossen, die Menschen aus der Ukraine haben ähnliche Lebensvorstellungen – doch darauf zu vertrauen, dass sich schon irgendwie alles zu rechtruckeln wird, ist keine verantwortungsvolle Politik.

    Wer riskiert, dass aus der gemeinsamen Kraftanstrengung wieder Zank entsteht, spielt damit nur Putin in die Karten. Denn, dass Europa ins Stolpern gerät, ist fester Teil seines Plans.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.

    Alle Informationen zum Konflikt erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Krieg in der Ukraine.

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