Der Streit um das Deutschlandticket ist so überflüssig wie der berühmte Kropf. Ein Angebot, das elf Millionen Menschen in Deutschland nutzen, kann man weder drastisch verteuern noch einfach wieder abschaffen, wie es einige Verkehrsverbünde zumindest gedanklich schon durchgespielt haben. Bund und Länder würden sich damit gleichermaßen der Lächerlichkeit preisgeben: unter dem Druck der hohen Energiepreise ist es ihnen gelungen, eine unbürokratische und mit 49 Euro im Monat äußerst attraktive Lösung für Bahnfahrer und Bahnpendler zu finden – und dabei sollte es nun auch bleiben. Ein Ticket, das in der Berliner U-Bahn genauso gilt wie im Allgäuer Regionalverkehr: Wer hätte der umständlichen, föderalen, alles bis ins Letzte regeln wollenden Verkehrsbürokratie das drei Jahren zugetraut? Nun spricht der Erfolg für sich.
Niemand wird sich beschweren, wenn im nächsten Jahr aus 49 Euro vielleicht 52 oder 53 Euro werden, schließlich steigen die Preise für andere Güter und Dienstleistungen ja auch. Struktur und Intention des Deutschlandtickets aber sollten die Verkehrsminister von Bund und Ländern tunlichst nicht antasten, sondern sich um eine solide, nachhaltige Finanzierung bemühen. In dem Moment, in dem der erste Verkehrsverbund ausscheidet, ist das 49-Euro-Ticket wieder tot.
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