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Kommentar: Aiwanger und das Flugblatt: Mehr Zurückhaltung bitte!

Kommentar

Aiwanger und das Flugblatt: Mehr Zurückhaltung bitte!

Daniel Wirsching
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    Hubert Aiwanger sah sich massiven Vorwürfen ausgesetzt.
    Hubert Aiwanger sah sich massiven Vorwürfen ausgesetzt. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    Erste Reaktionen auf die Vorwürfe gegen Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger waren bezeichnend: Der Verdacht, er habe als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst, wurde besonders in sozialen Medien schnell zur Gewissheit. Ist ihm nicht alles Mögliche zuzutrauen, legten ungezählte Kommentare nahe. Der politische Diskurs nicht nur auf diesen Plattformen ist kaputt. Und dazu tragen Politikerinnen und Politiker bei, die reflexhaft Rücktritts- oder Entlassungsforderungen erheben. Oder, auf der anderen Seite, sofort irgendwelche "Kampagnen" wittern. 

    Fall Hubert Aiwanger: Die Zeichen stehen auf stärkere Polarisierung

    All das lässt nichts Gutes erwarten für den Landtagswahlkampf in Bayern und für bevorstehende Wahlkämpfe, gerade im Osten Deutschlands, wo die AfD so stark ist. Die Zeichen stehen auf stärkere Polarisierung. Es könnte schmutzig werden.

    Was Aiwanger betrifft: Für ihn ist die Angelegenheit nicht vom Tisch. Was etwa ist davon zu halten, dass er das Flugblatt verteilt haben könnte? Dass er sich daran nach eigener Aussage nicht mehr erinnern kann, schwächt seine Distanzierung. Zumal viele noch seine Erdinger Rede ("die schweigende große Mehrheit" müsse sich "die Demokratie wieder zurückholen") im Kopf haben. Hubert Aiwanger muss sich bei seinen kommenden Wahlkampfauftritten nun nicht auf die Zunge beißen, aber ihm – wie allen anderen – ist etwas mehr Zurückhaltung zu wünschen. 

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