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Kommentar: Einigkeit hilft gegen Putin

Kommentar

Einigkeit hilft gegen Putin

Stefan Stahl
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    Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm vom Atomkraftwerk (AKW) Isar 2.
    Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm vom Atomkraftwerk (AKW) Isar 2. Foto: Armin Weigel, dpa

    Putin sät gerne Zwietracht. Das ist der psychologische Teil seiner Kriegsführung. So hat er sicher ein Höllen-Vergnügen daran, dass in Deutschland darüber gestritten wird, wie sich das möglicherweise nicht mehr fließende russische Gas ersetzen lässt. Dem Diktator ist es gelungen, hierzulande die Atomkraftdiskussion wieder auf schmerzliche Weise aufbrechen zu lassen.

    Der Psycho-Krieger kennt die deutschen Befindlichkeiten gut. Daher treibt er fies einen Keil in die Berliner Koalition, wissend, dass der Atomausstieg für die Grünen eine Identitätsfrage ist. Wirtschaftsminister Habeck wehrt sich verständlicherweise gegen die Forderungen von FDP, Union und Freien Wählern, die Laufzeiten der AKW befristet zu verlängern.

    Den Gefallen sollte Deutschland Putin nicht tun

    Am meisten befriedigt es Putin, wenn aus der Diskussion ein Koalitionskrach erwächst. Dann würde seine böse Destabilsierungs-Saat aufgehen. Den Gefallen sollte Deutschland dem Unruhestifter nicht tun. Um Putin auflaufen zu lassen, müssen FDP und Union den Grünen, aber auch der SPD eine Brücke bauen: Sie sollten klarstellen, den Atomausstieg nicht infrage zu stellen, sondern die verbliebenen Meiler nur drei, vier Monate länger laufen zu lassen. So kommt Deutschland besser über den Winter und Putin ärgert sich. Tyrannen wie ihn bekämpft man am besten mit Einigkeit.

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