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Kommentar: Ein Jahr "Zeitenwende": Nicht alles ist schlecht

Kommentar

Ein Jahr "Zeitenwende": Nicht alles ist schlecht

Margit Hufnagel
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    Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Wort "Zeitenwende" aufgegriffen und geprägt.
    Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Wort "Zeitenwende" aufgegriffen und geprägt. Foto: Michael Kappeler, dpa

    29 Minuten dauerte sie, die wichtigste Rede, die Olaf Scholz in seiner Rolle als Kanzler gehalten hat. Die Erwartungen, die mit ihr einhergehen, sind gigantisch. Ein Jahr ist seit der Zeitenwende-Rede vergangenen und so manche Hoffnung wurde enttäuscht. Der Milliarden-Topf für die Bundeswehr ist nach wie vor randvoll, nur wenige Vorhaben wurden bislang wirklich umgesetzt. Schleppende Bürokratie und eine zu geringe Bereitschaft, sich auf ein neues Tempo einzustellen, führen dazu, dass dieser dringend notwendige Prozess nur in Zeitlupe vorangeht. Zu Recht mahnen Experten und Politiker aus der Opposition an, dass es an der Zeit ist, vom „wollen“- in den „machen wir“-Modus zu kommen.

    Deutschland kommt besser durch die Krise als gedacht

    Und doch muss man ein Jahr nach Ausbruch dieses Krieges auch sagen: Bei allem, was sich zu Recht kritisieren lässt, ist Deutschland erstaunlich gut durch diese gewaltige Krise gekommen. Die Wirtschaft ist nicht ins Bodenlose abgestürzt, die Heizungen mussten nicht kalt bleiben, die Gesellschaft ist nicht ernsthaft gespalten. Selbst der Bau von Flüssiggas-Terminals ging schneller voran als viele gedacht haben. Und bei der Ukraine-Hilfe steht die Bundesrepublik deutlich besser da als viele andere Länder, deren Staatschefs vor allem die Kunst der Selbstvermarktung beherrschen. 

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