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Kommentar: Dreht den Palästinensern den Geldhahn zu

Kommentar

Dreht den Palästinensern den Geldhahn zu

Rudi Wais
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    Mädchen in einer UNRWA-Schule im Gazastreifen.
    Mädchen in einer UNRWA-Schule im Gazastreifen. Foto: Felipe Dana, AP/dpa

    Erdkundebücher mit Landkarten, auf denen es Israel gar nicht gibt, elegante Villen über den Hügeln von Ramallah, vor denen die Funktionäre der palästinensischen Autonomie ihre Luxuskarrossen parken, Hilfsprojekte, an denen vor allem die Helfer verdienen: Mit den Milliarden, die aus Brüssel und den meisten Hauptstädten der Europäischen Union jedes Jahr an die Palästinenser fließen, wird keineswegs nur die Not eines verarmten Volkes gelindert, das sich selbst nicht aus dieser Not befreien kann. Sie fließen zu einem guten Teil in die falschen Taschen - und allzu häufig eben auch in die Kassen von islamistischen Terroristen und ihren Unterstützern. 

    Das Geld aus dem Westen landet viel zu oft in den falschen Händen

    Wer Israel wirklich zur Seite stehen will, muss den Palästinensern jetzt den Geldhahn zudrehen. Österreich, Deutschland und die EU-Kommission haben es bereits vorgemacht und bis auf Weiteres alle Zahlungen auf Eis gelegt. So lange niemand dafür garantieren kann, dass das Geld aus dem Westen nicht auch bei der Hamas und dem islamischen Dschihad in Gaza oder deren ähnlich fanatischen Verbündeten im Westjordanland landet, verbietet sich jede weitere Überweisung eigentlich von selbst. Schon jetzt ist es nur schwer erträglich, dass die palästinensischen Behörden den Familien von Selbstmordattentätern hohe Renten bezahlen - Geld, das in Ermangelung eigener Einnahmen aus anderen Ländern kommt, und zwar keineswegs nur aus den arabischen Bruderstaaten.

    Der Angriff der Hamas auf Israel ist eine Zäsur für den Nahen Osten, nach der der Westen nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Zu einer gründlichen Inventur der bisherigen Politik gehört dabei auch die Frage, ob die Palästinenser nur für sich tatsächlich ein eigenes UN-Hilfswerk brauchen. So privilegiert ist kein anderes Volk.

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