Erinnern Sie sich noch an das Jahr 1992? Nein? Kleine Hilfe: Bill Clinton wurde damals zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Der Flughafen Franz-Josef-Strauß in München ging in Betrieb und Eric Clapton revolutionierte mit seinem „Unplugged“-Album den Gebrauch der Akustik-Gitarre. Der Urknall des digitalen Universums war damals noch Zukunft.
In dieser finsteren Zeit, in der man noch mit D-Mark bezahlte, in Zellen telefonierte und ans Gute im Menschen glaubte, schoss der Short Message Service „SMS“ in die Welt wie der Komet über die Krippe zu Bethlehem. Am 3. Dezember 1992 begann das Zeitalter der Kurznachrichten mit dem etwas verfrühten „Merry Christmas“ eines englischen Ingenieurs.
Die SMS: 160 Zeichen müssen reichen
Maximal 160 Zeichen bietet die SMS bis heute. Das muss reichen, hatte sich der Bundespost-Manager Friedhelm Hillebrand, einer der Pioniere des Dienstes, gesagt. Und recht hatte er. Bald sollten die Telekommunikationsanbieter mit der SMS Milliarden verdienen. Und der knappe Schreibplatz veränderte die Sprache. Noch heute verwenden viele Abkürzungen wie „hdg“ für „Hab Dich gern“ oder GN8 für „Gute Nacht.“
Vor zehn Jahren schwirrten in Deutschland noch 60 Milliarden SMS durch die Lande. Aber mit den Smartphones war der alte digitale Orbit eine Welt von gestern. Heute nutzen die meisten moderne Messenger-Dienste, weil man mit ihnen auch Bilder, Videos und Audios verschicken kann. Doch ganz tot ist die SMS noch nicht – zumindest, so lange es Menschen gibt, die kein Smartphone besitzen, und die 160 Zeichen auch für Authentifizierungsverfahren von Bezahldiensten genutzt werden.
In diesem Sinn „HBD SMS“!