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Kommentar: Die Politik in der Gas-Krise: Im Zweifel zahlt der Bürger

Kommentar

Die Politik in der Gas-Krise: Im Zweifel zahlt der Bürger

Rudi Wais
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    Messinstrumente zeigen den Leitungsdruck der Rohrleitungen eines Gaspeichers an. Die Bundesregierung sieht die Gasversorgung nach wie vor als stabil an.
    Messinstrumente zeigen den Leitungsdruck der Rohrleitungen eines Gaspeichers an. Die Bundesregierung sieht die Gasversorgung nach wie vor als stabil an. Foto: Axel Heimken, dpa

    Der Umgang der Politik mit der Gaskrise wird immer grotesker. Die Laufzeiten der letzten drei Atomkraftwerke will die Koalition zwar noch immer nicht verlängern, dafür aber rät sie der Wirtschaft, sich vorsorglich schon einmal Notstromaggregate anzuschaffen, um ausbleibendes Gas durch Strom ersetzen zu können.

    Wo bleibt denn das versprochene Flüssiggas aus Katar?

    Ja, die Lage ist ernst und wird uns allen noch viel abverlangen. Doch anstatt nach möglichst pragmatischen Lösungen zu suchen, zum Beispiel beim Thema Kernkraft, nimmt die Bundesregierung bisher vor allem die Bürger in Haftung. Eine neue Umlage auf den Gaspreis, nach dem der Öko-Aufschlag auf den Strom gerade erst abgeschafft wurde, Frieren für den Frieden, und warmes Wasser womöglich nur noch am Morgen und am Abend: Die ständigen Einspar- und Durchhalteappelle dienen vor allem dazu, die Ohnmacht und die Ratlosigkeit der politisch Verantwortlichen zu kaschieren.

    Wo bleibt denn das versprochene Flüssiggas aus Katar? Kann es nicht über andere Länder, andere Häfen in unser Netz eingespeist werden, solange Deutschland dafür noch keine Terminals hat? Stattdessen: Notstromaggregate. Die braucht man üblicherweise in Entwicklungsländern und nicht in modernen Volkswirtschaften. Was für ein Armutszeugnis.

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