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Kommentar: Die Kriegsverbrechen in Butscha müssen angeklagt werden

Kommentar

Die Kriegsverbrechen in Butscha müssen angeklagt werden

Margit Hufnagel
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    Die Kriegsverbrechen in Butscha müssen angeklagt werden
    Die Kriegsverbrechen in Butscha müssen angeklagt werden Foto: Www.imago-images.de / Imago/i-images / Imago/i-images

    Wer dachte, die Gräuel in Butscha wären Einzelfälle, die – so tragisch ja auch das gewesen wäre – aus der Situation einiger überforderter Soldaten heraus entstanden, muss sich eingestehen: Das Massaker hatte System, es war gewollt. Der Spiegel berichtet von Funksprüchen, die der BND abgefangen hat. Aus ihnen geht hervor, wie Putins Truppen über ihre Morde an Zivilisten gesprochen haben.

    Es gibt einen Unterschied, ob Grausamkeit zum militärischen Konzept gehört

    Das Propaganda-Kartenhaus bricht damit endgültig in sich zusammen. Neu ist das Vorgehen ohnehin nicht. Schon in Tschetschenien und in Afghanistan fielen die Kämpfer des Kreml durch Grausamkeiten auf. Dass Moskau aktiv mit der als ruchlos bekannten Gruppe Wagner zusammenarbeitet, tut sein Übriges.

    Natürlich ist es eine Illusion, dass es so etwas wie einen sauberen Krieg gibt, in dem die Armee mit chirurgischer Präzision vorgeht. Kriege treffen immer auch Unschuldige. Und doch gibt es einen Unterschied, ob Grausamkeit zum militärischen Konzept gehört oder ob es sich um Auswüchse Einzelner handelt. Egal, wie aussichtslos es sein mag: Dieses Kriegsverbrechen muss angeklagt werden. Das ist die Welt den Opfern schuldig.

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