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Kommentar: Die Fernwärme ist kein Allheilmittel

Kommentar

Die Fernwärme ist kein Allheilmittel

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    Fernwärme ist ein Mittel, um den CO₂-Ausstoß im Gebäudebereich zu drücken. Doch sie ist keine Wunderwaffe.
    Fernwärme ist ein Mittel, um den CO₂-Ausstoß im Gebäudebereich zu drücken. Doch sie ist keine Wunderwaffe. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

    Der Ansatz ist vernünftig. Wenn ein Stadtviertel in fünf Jahren an das Fernwärmenetz einer Stadt angeschlossen wird, dann wäre es pure Geldverschwendung, wenn die Hausbesitzer heute Geld in eine neue Heizung steckten. Damit die Stadtwerke den Energiebedarf planen können, müssen sie wissen, wie viel Energie in den Häusern des Viertels verbraucht wird. Auch das ist vernünftig.

    Fernwärme kann eine Erleichterung sein – hat aber ihre Grenzen

    Der Ausbau der Fernwärme kann für viele Eigentümer in Deutschland eine große finanzielle Erleichterung sein, weil dann die umfassenden Kosten für den Einbau einer neuen Heizung und auch die Dämmung entfallen könnten. Doch ein Klimaschutz-Wunder kann die

    Die Planung der Energieversorgung für ganze Siedlungen, das Aufstemmen der Straßen und das Verlegen der Rohre dauern. So richtig grün wird die Fernwärme auch erst, wenn die mit Kohle und Gas befeuerten Kraftwerke mit Wasserstoff betrieben oder durch Großwärmepumpen wie in Wien ersetzt werden.

    Zu enge zeitliche Grenzen: Deutschland hat viel aufzuholen

    Der Kampf gegen die Erderwärmung stößt an die engen zeitlichen Grenzen, die sich Deutschland gesetzt hat. In zwei Jahrzehnten ein Industrieland auf klimaneutral umzubauen, ist keine Kleinigkeit, sondern ein pharaonisches Projekt. Dänemark hat Ende der 70er Jahre beschlossen, auf Fernwärme zu setzen. Heute werden zwei von drei Häusern bei den Skandinaviern damit beheizt.

    Deutschland liegt wie in anderen Bereichen der Energiewende zurück und will nun mit Gewalt den Rückstand aufholen. Das ist extrem teuer und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll. Es kann allerdings auch nicht die Ausrede dafür sein, jetzt nicht konsequent einzusteigen.

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