Politiker und Experten in Deutschland warnen mit heiligem Ernst vor jedweder Euphorie angesichts des Machtwechsels in den USA. Es bleibe schwierig im transatlantischen Verhältnis, nichts werde wieder so sein wie zuvor, bestenfalls atmosphärisch könnten sich die Beziehungen verbessern.
Doch jetzt, da der von Donald Trump herbeifantasierte Wahlbetrug sich endgültig als Wahnvorstellung entpuppt hat, kommen aus Washington ganz andere, warme Signale. Der Kongress ist entschlossen, den militärisch unsinnigen Abzug von US-Soldaten aus Deutschland so lange zu verzögern, bis der Demokrat Joe Biden ins Weiße Haus einzieht. Endlich haben offensichtlich auch einige Republikaner ihr Verantwortungsbewusstsein wiederentdeckt.
Ein bisschen freuen darf man sich über die Entscheidung gegen einen Truppenabzug schon
Europa, insbesondere auch Deutschland, sollte schnell konkrete Konzepte entwickeln, um die eigene militärische Verteidigungsfähigkeit zu verbessern. Auf dieses Signal wiederum warten die USA schon lange.
Zwar wird in Washington auch in Zukunft interessengeleitete Machtpolitik gemacht werden. Doch mit der Ignoranz und den narzisstischen Rachegelüsten eines Donald Trump ist es bald vorbei. Ein Grund zu Euphorie muss das nicht sein, aber ein bisschen freuen darf man sich darüber schon.
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