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Kommentar: Der Standort Deutschland ist in Gefahr

Kommentar

Der Standort Deutschland ist in Gefahr

Rudi Wais
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    Eine Person geht nach dem Einkauf mit Tragetaschen durch eine Fußgängerzone. Bisher ist die deutsche Wirtschaft besser als erwartet durch die Krise gekommen.
    Eine Person geht nach dem Einkauf mit Tragetaschen durch eine Fußgängerzone. Bisher ist die deutsche Wirtschaft besser als erwartet durch die Krise gekommen. Foto: Oliver Berg, dpa

    Die Rezession, vor der Deutschland offenbar steht, wird kurz sein und vergleichsweise milde. Eine um 0,2 Prozent geschrumpfte Wirtschaftsleistung ist angesichts der globalen Verwerfungen im Sog der Ukraine-Krise noch kein Grund zur Besorgnis. Im Gegenteil: Es hätte schlimmer kommen können.

    Damit der Standort Deutschland attraktiv bleibt, muss einiges passieren

    Daraus zu schließen, um den Standort Deutschland stünde es weiterhin gut, wäre allerdings ein Fehler. Eine in weiten Teilen marode Infrastruktur, die ausufernde Bürokratie, die teure Energie, der alarmierende Mangel an Fachkräften und eine wenig effiziente Bildungspolitik haben sich schon vor Kriegsbeginn zu einem gefährlichen Cocktail gemischt. Im globalen Wettbewerb ist Deutschland in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgefallen, ohne dies aber wirklich wahrhaben zu wollen.

    Die Große Koalition hat das Land leidlich gut verwaltet, die Ampelparteien zwingen ihm jetzt eine wenig durchdachte Energiewende auf – und an den Börsen, wo ja bekanntlich Zukunft gehandelt wird, hält der Dax mit der Entwicklung anderer europäischer Indizes schon länger nicht mehr Schritt. Noch überlagert die Krise zwar alles, doch wann immer sie zu Ende sein wird: Die eigentliche Arbeit beginnt danach erst richtig. Der Standort Deutschland ist schlechter als sein Ruf. 

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