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Kommentar: Der Albtraum von Magdeburg wird den Bundestagswahlkampf verändern

Kommentar

Der Albtraum von Magdeburg wird den Bundestagswahlkampf verändern

Simon Kaminski
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    Ein Mann ist am Freitagabend mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren.
    Ein Mann ist am Freitagabend mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Foto: Heiko Rebsch, dpa

    Es ist ein Albtraum – nur einen Tag nach dem Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche für die Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 zerfetzten am Freitagabend die schrecklichen Bilder von der Todesfahrt in Magdeburg die vorweihnachtliche Stimmung. Zunächst schienen die Parallelen offensichtlich. Ein Mann aus Saudi-Arabien pflügte mit seinem Wagen mehrere hundert Meter durch die Menschen, die den Weihnachtsmarkt um das Magdeburger Rathaus besuchten. Zurück blieben mehrere Tote und mehr als 200 Verletzte.

    Der Todesfahrer von Magdeburg war ein islamkritischer Aktivist

    Die Tat eines Islamisten – dieser erste Gedanke schien alles andere als abwegig. Doch der zweite Blick offenbart, dass die Tat von Magdeburg einem ganz anderen, wenn auch nicht weniger schaurigen Drehbuch folgte als die Bluttat von Berlin. Der Amokfahrer war als islamkritischer Aktivist bekannt. Der 50-jährige Arzt lebte seit 2006 in Deutschland, hatte sich von seinem früheren Glauben abgewandt, galt als bestens integriert.

    Natürlich ist dies kein Trost für die Angehörigen der Opfer dieser Irrsinnstat. Dennoch sollte eben dieser zweite Blick dazu beitragen, innezuhalten, bevor dieser Fall als unvermeidliche Folge einer unverantwortlichen Masseneinwanderung umgedeutet wird. Es ist beunruhigend, dass schon bald nach dem Anschlag Hetzer versuchten, mit Fake News von einer koordinierten Terroraktion und einer weiteren Schießerei in der Stadt Panik zu schüren. In die Kategorie Hetzer fällt auch der Tech-Milliardär Musk, der Kanzler Olaf Scholz mit Blick auf Magdeburg zum Rücktritt aufforderte.

    Schwer nachzuvollziehen ist, warum der 50-Jährige nicht von Pollern oder Betonsperren gestoppt wurde. Solche Sicherheitsvorkehrungen gelten als Standard – gerade bei derart großen Weihnachtsmärkten wie in Magdeburg. Der Horror von Magdeburg wird den Bundestagswahlkampf verändern, das ist sicher. Verantwortungsvolle Politiker müssen sich daran messen lassen, dass sie Populisten, die dieses Verbrechen für Hass und Spaltung ausnutzen, ruhig und entschlossen entgegentreten. 

    Alle aktuellen Entwicklungen zur Tat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es im Liveticker:

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    5 Kommentare
    Peter Pfleiderer

    "Schwer nachzuvollziehen ist, warum der 50-Jährige nicht von Pollern oder Betonsperren gestoppt wurde. Solche Sicherheitsvorkehrungen gelten als Standard" - Nicht in Augsburg, da wollen Stadt und swa ihre nicht barrierefreie Haltestelle am Rathaus unbedingt weiter in Betrieb halten, obwohl der Moritzplatz gleich ums Eck liegt. - www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-wie-gut-ist-der-christkindlesmarkt-wirklich-geschuetzt-103743463 - "Lücken sind aber unvermeidlich"

    Klara Rasper

    Einfluss auf den Wahlkampf ist zwar zu befuerchten. Aber akzeptabel und nachvollziehbar ist das nicht. Es geht um eine Bundestagswahl. Was hat denn bitte die Bundesregierung oder das Bundesparlament mit diesem Anschlag zu tun ? Der Taeter ist nicht einmal ein den Bundesbehoerden durch die Lappen gegangener Islamist Deshalb sehe ich die Verantwortung ziemlich komplett bei der Stadt Magdeburg. Allgemeine Warnungen von Bundesseite gab es ja.

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    Klemens Hain

    Der gleichen Meinung bin ich auch Frau Rasper

    Peter Pfleiderer

    "Was hat denn bitte die Bundesregierung oder das Bundesparlament mit diesem Anschlag zu tun ?" - Vielleicht Politik die sich um Qualität der Asylzuwanderung kümmert oder Sicherheitsorgane die nicht nur bei Beleidigungen gegen den Vizekanzler tätig werden?

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    Martin Goller

    Also sich anti islamisch äußernde Saudische Ärzte nicht einwandern lassen? Ich würde diesen Mann schon fast überintegriert beschreiben!

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