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Kommentar: Der Anstieg der Wohnungslosigkeit verlief ebenso rapide wie still

Kommentar

Der Anstieg der Wohnungslosigkeit verlief ebenso rapide wie still

Jonathan Lindenmaier
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    Wohnungslosigkeit ist ein zunehmendes Problem.
    Wohnungslosigkeit ist ein zunehmendes Problem. Foto: dpa

    Menschen übernachten auf Parkbänken und in Fußgängerzonen, ausgerüstet mit nicht mehr als einem Schlafsack, Regen und Kälte sind sie schutzlos ausgeliefert: Obdachlosigkeit ist die sichtbarste und zugleich drastischste Form der Wohnungslosigkeit. Sie prägt unsere Vorstellung vom Leben ohne Wohnung. Doch allzu oft werden die Begriffe gleichgesetzt. Das verengt den Blick auf ein Phänomen, das viel breiter in der Gesellschaft verankert ist, als es ein Blick auf die Straßenarmut vermuten lässt.

    Fast 440.000 Menschen haben keine Wohnung in Deutschland – und das sind noch lange nicht alle. Nicht nur Obdachlose fließen gar nicht in die Statistik ein, sondern auch Menschen, die bei Familie oder Freunden unterkommen. Der Anstieg der Wohnungslosigkeit in den vergangenen Jahren, er verlief ebenso rapide wie still.

    Notunterkünfte für Wohnungslose: Der Ausnahme- wird zum Dauerzustand

    Betroffene finden meist nur schwer eine neue Wohnung, selbst wenn sie das Geld für die Miete aufbringen können. Das Stigma ist groß und Wohnungslose stehen bei Vermietern meist ganz unten auf der Liste potenzieller Mieter. Notunterkünfte, die eigentlich als Überganslösungen gedacht sind, werden für viele zur langfristigen Bleibe.

    Immerhin: Nachdem das Problem lange ignoriert wurde, scheint in den vergangenen Jahren ein Umdenken einzusetzen. Wohlfahrtverbände loben die deutschlandweite Statistik, die das Ausmaß der Wohnungslosigkeit deutlich macht. Viele wäre außerdem erreicht, wenn die Bundesregierung ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag konsequent umsetzen würde – Stichwort: Wohnungsbau. Nur ist man davon noch weit entfernt.

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