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Kommentar: Mariupol wird zum Symbol für einen kriminellen Angriffskrieg

Kommentar

Mariupol wird zum Symbol für einen kriminellen Angriffskrieg

Simon Kaminski
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    Die ukrainische Hafenstadt Mariupol wurde über Wochen von den russischen Streitkräften mit Raketen beschossen und bombardiert. Zehntausende Zivilisten sollen gestorben sein.
    Die ukrainische Hafenstadt Mariupol wurde über Wochen von den russischen Streitkräften mit Raketen beschossen und bombardiert. Zehntausende Zivilisten sollen gestorben sein. Foto: bai Xueqi, Imago

    Die Schlacht um Mariupol ist nicht zu Ende, aber sie ist militärisch entschieden. Die russische Übermacht ist zu groß, Kiew hat keine Chance, seinen eingeschlossenen Truppen zur Hilfe zu kommen. Unklar ist, ob ein harter Kern der ukrainischen Soldaten bis zum bitteren Ende kämpfen wird oder ob es in letzter Minute einen Waffenstillstand mit einer Abzugsoption geben wird. Wie auch die Entscheidung ausfällt, es ist altklug, jetzt zu sagen, dass die Ukraine Mariupol viel früher hätte aufgeben sollen. Man denke nur an die Gräueltaten von Butscha.

    Mariupol wird zum Symbol des Kriegs in der Ukraine

    Was bleiben wird, ist die symbolische Bedeutung der Hafenstadt. Wladimir Putin mag die Einnahme als ruhmreichen Sieg seiner Armee verkaufen. Abseits dieser so absurden wie zynischen Deutung wird das Schicksal der einst offenen und im besten Sinne europäischen Stadt und ihrer Bewohner für einen kriminellen Angriffskrieg, für Kriegsverbrechen an wehrlosen zivilen Opfern stehen. Daran werden kommende Generationen denken, wenn sie eines Tages die wieder aufgebaute Stadt betreten werden. Die vage Hoffnung bleibt, dass die Besucher dann eine freie, ukrainische Stadt erleben können.

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