Auf den ersten Blick ist die neue Grundrente eine vernünftige Sache: Wer ein Leben lang gearbeitet, aber nur schlecht verdient hat, soll im Alter besser dastehen als jemand, der vor allem von der staatlichen Fürsorge gelebt hat. Das Modell, das die SPD noch immer favorisiert, geht allerdings etwas zu großzügig mit dem Geld von Steuer- und Beitragszahlern um.
Wenn die Bedürftigkeit im Einzelfall nicht genau geprüft wird, kommen auch Versicherte in den Genuss der Grundrente, die sie gar nicht nötig haben: Rentner zum Beispiel, die nur eine kleine Rente, dafür aber regelmäßige Mieteinnahmen haben, die geerbt oder einen Partner mit einer hohen Rente haben.
Auch die Zahnarztgattin, die jede Woche ein paar Stunden in der Praxis ihres Mannes mitgearbeitet hat, bekäme ihre Mini-Rente aus diesem Job so um ein paar hundert Euro im Monat aufgebessert – obwohl sie im sozialpolitischen Sinne alles andere als bedürftig ist. Bei geschätzten Kosten von bis zu 4,8 Milliarden Euro im Jahr aber sollte die Koalition schon etwas genauer hinsehen, wem sie die Grundrente gewährt und wem nicht.
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