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Kommentar: Bauernproteste: Nötig ist ein Kompromiss, der Landwirten und Klima hilft

Kommentar

Bauernproteste: Nötig ist ein Kompromiss, der Landwirten und Klima hilft

Sonja Dürr
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    Landwirte protestieren in Augsburg.
    Landwirte protestieren in Augsburg. Foto: Anna Kondratenko

    Wenn derzeit Tausende Traktoren durchs Land rollen, geht es längst nicht mehr nur ums Geld. Natürlich träfe die geplante Streichung der Agrardieselbeihilfe die Landwirte, im klein strukturierten Bayern noch mehr als im Rest des Landes, die Bio-Bauern noch stärker als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen. Die paar Tausend Euro, die jedem Betrieb dann im Jahr fehlen, lassen sich nicht anderswo erwirtschaften. Schließlich können die Bauern weder höhere Preise für die Milch noch fürs Getreide durchsetzen noch so einfach mehr ernten. Was den Bauern aber vor allem stinkt, ist, dass sie – mehr als jede andere Berufsgruppe – für die verkorkste Haushaltspolitik der Bundesregierung bezahlen sollen und ihnen immer mehr aufgebürdet wird.

    Es ist höchste Zeit, dass sich die Ampel nun auf die Landwirte zubewegt. Aber auch, dass die Bauern nicht nur ihre Macht demonstrieren, sondern endlich in den Dialog treten. Nötig ist ein ehrlicher und tragfähiger Kompromiss, der den Landwirten Chancen eröffnet und dem Klima nützt. Da reicht es nicht, die Verbilligung von Kraftstoff für Landwirte als schädlich zu brandmarken. Denn selbst wenn die Steuervergünstigung gestrichen wird, verbrauchen die Landwirte keinen Liter Diesel weniger. Die Arbeit auf dem Feld funktioniert nur mit Traktor und Kraftstoff. Noch fährt kein Schlepper mit alternativen Antrieben.

    Video vom Bauern-Protest: So lief die Demo am Augsburger Plärrer ab

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