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Kommentar: Atomwaffen in Belarus: Putins schärfste Waffe ist unsere Angst

Kommentar

Atomwaffen in Belarus: Putins schärfste Waffe ist unsere Angst

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    Russlands Präsident Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt.
    Russlands Präsident Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt. Foto: Ria Novosti Pool, dpa

    Samstagabend, beste Sendezeit. Wladimir Putin hält eine Botschaft bereit, die sofort um die Welt geht: Russland wird taktische Atomwaffen in Belarus stationieren. Erster Adressat ist die Ukraine. Denn von der belarussischen Grenze sind es keine 100 Kilometer bis Kiew. Der zweite Adressat sind die Regierungen im Westen. Die Unterstützung für die Ukraine steht unter dem Vorbehalt, eine direkte Konfrontation mit Russland ebenso zu vermeiden wie eine atomare Eskalation. Wenn der Kreml nun das Drohpotenzial erhöht, verändert er die Risikoanalyse im Westen.

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    Zuallererst aber schürt Putin die Angst der Menschen. Wir Europäer sind der wichtigste Adressat des Kremlchefs. Er will Furcht und Schrecken auslösen. Damit der Druck von unten wächst, die Ukraine fallen zu lassen, bevor es zum Schlimmsten kommt. Genau diese Angst ist Putins stärkste Waffe. Denn seine Armee kommt in der Ukraine nicht voran. Hält der Westen an seinen Waffenlieferungen fest, drohen Russland Niederlagen. Zugleich sind sich alle Fachleute einig, dass ein Einsatz von Nuklearwaffen in der Ukraine militärisch nicht den geringsten Sinn ergibt. Die eigenen Soldaten wären ebenso Ziel wie die der Gegner. 

    Es wäre ein fundamentaler Fehler, unserer Angst nachzugeben. Denn dann wird Putin immer weitermachen. 

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