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Kommentar: Anfeindungen gegen Menschen mit russischen Wurzeln sind fatal

Kommentar

Anfeindungen gegen Menschen mit russischen Wurzeln sind fatal

Simon Kaminski
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    Längst nicht alle Russen sind für den Ukraine-Krieg - schon gar nicht in der russischstämmigen Community in Deutschland.
    Längst nicht alle Russen sind für den Ukraine-Krieg - schon gar nicht in der russischstämmigen Community in Deutschland. Foto: Paul Zinken, dpa

    Die Meldungen häufen sich. Menschen mit russischen Wurzeln werden in Deutschland angepöbelt, es gibt erste Übergriffe. Das mag ein Ventil für die Ohnmacht angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine sein. Primitiv und verheerend ist es dennoch.

    Der russische Präsident Wladimir Putin nennt Gegner seines kriminellen Angriffskrieges gegen die Ukraine unter seinen Landsleuten „Volksverräter“. Ein Wort wie ein Faustschlag, eine unverhohlene Drohung. Da spricht ein Diktator, der seine Kraft aus Ausgrenzung und Hass zieht. Zehntausende Russen haben das Land verlassen. Viele von ihnen konnten Unfreiheit, Gleichschaltung, Massenverhaftungen, Hetze gegen Schwule und jetzt auch noch den sinnlosen Überfall auf das „Brudervolk“ nicht mehr ertragen.

    Sippenhaft für Russen zementiert Feindbilder

    Putin und seine Clique haben den Krieg vom Zaun gebrochen, nicht das russische Volk oder die russischsprachige Familie, die in München, Augsburg oder Kempten im Haus gegenüber wohnt. Gerade jetzt sollten wir zu russischen Nachbarn oder Freunden stehen. Wer diese Frauen, Männer und Kinder in Sippenhaft nimmt, wandelt auf Putins Spuren, zementiert Feindbilder – und er erschwert einen Neuanfang, der kommen muss, wenn die Ära Putin endlich zu Ende ist.

    Alle Informationen zum Konflikt erfahren Sie jederzeit in unserem Live-Blog zum Krieg in der Ukraine.

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