Gegen den Populismus der AfD ist ein Kraut gewachsen – und das heißt Realismus. Wenn sich die Politik der Sorgen von Unternehmern und Beschäftigten annimmt, pragmatische Lösungen sucht und sie umsetzt, kann verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Insofern geht Söders wirtschaftspolitisches Konzept in die richtige Richtung.
Wenn es demnach gelänge, die Fesseln der Bürokratie zu lockern, Steuern zu senken, Energiepreise nach unten zu schrauben, fleißige Beschäftigte zu belohnen und die Schuldenmacherei einzudämmen, würde Deutschland auf einen wirtschaftspolitischen Kurs der Vernunft zurückkehren. Bürger könnten bei Verwirklichung der Vorhaben erfahren, wie segensreich es ist, in einer sozialen Marktwirtschaft zu leben. Die Erkenntnis des einstigen SPD-Wirtschaftsministers Karl Schiller ist in einem alles an sich reißenden Staat aktueller denn je: „So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig.“
Auch Söder muss sich daran messen lassen. Am besten, er fängt gleich an und bohrt mit dem Abbau von Bürokratie dicke Bretter. Bislang waren hier zum Leidwesen der Unternehmer viele Dünnbrettbohrer unterwegs.