Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Der chinesische Spionageballon war eine gezielte Provokation

Kommentar

Der chinesische Spionageballon war eine gezielte Provokation

Rudi Wais
    • |
    Die Beziehungen zwischen den USA und China sind aktuell schwer angespannt.
    Die Beziehungen zwischen den USA und China sind aktuell schwer angespannt. Foto: Kiichiro Sato, dpa (Symbolbild)

    Mike Minihan ist nicht irgendwer in der amerikanischen Luftwaffe. Er hoffe, er täusche sich, schrieb der Vier-Serne-Generale gerade erst in einer Notiz an andere Kommandeure. Aber sein Bauchgefühl sage ihm, dass er 2025 kämpfen werde, weil China dann in Taiwan einmarschiere und die USA dem kleinen Land beistehen müsse.

    Geplante Aktion: Sollte der chinesische Ballon etwa gesehen werden?

    So gesehen wäre der Abschuss eines chinesischen Ballons über den USA womöglich nur die Ouvertüre zu einem noch viel größeren Konflikt zwischen den Weltmächten, dessen Dimension man sich gar nicht vorstellen mag. Aufklärung aus der Luft kann die Regierung in Peking mithilfe ihrer Satelliten schließlich diskreter und um einiges ergiebiger betreiben als mit einem für alle sichtbaren Ballon – weshalb der Verdacht nahe liegt, dass der Ballon auch gesehen werden sollte, eine kleine, aber sehr gezielte Provokation. US-Präsident Joe Biden blieb damit gar nichts anders übrig, als den aufgeblasenen Eindringling vom Himmel holen zu lassen. Das ist keine Überreaktion, wie es nun aus Peking tönt, sondern nur konsequent. Dass der Ballon zufällig über eine Luftwaffenbasis getrieben wurde, auf der mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen lagern, würde Peking der US-Regierung im umgekehrten Fall auch nicht abnehmen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden