Die Erwartungen an die im Oktober in Rom beginnende Weltsynode sind hoch: Reformorientierte Katholikinnen und Katholiken in Deutschland erhoffen sich von dem Treffen aus überwiegend Bischöfen und einigen Laien unter anderem die Frauenpriesterweihe oder die Segnung homosexueller Paare. Konservative Katholiken lehnen das ab. Doch was erwarten die fünf deutschen Synodenbischöfe, unter ihnen der Augsburger Bertram Meier und der Limburger Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz?
Bischof Bertram Meier: Wie im Chemiesaal könne es zu neuen Lösungen kommen – oder zu Explosionen
Bätzing sagte am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der fünf im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Wiesbaden, er reise mit dem Druck all der drängenden Fragen nach Rom. "Das Ziel wird sein, dass sich Kirche verändert." Er wünsche sich von Papst Franziskus, der letztlich allein über Reformen entscheidet, dass dieser sich strukturell stärker an das bindet, was er in der Synode hört – ein Hinweis auf die "Amazonas-Synode", bei der eine Zweidrittelmehrheit 2019 für die Weihe verheirateter Diakone zu Priestern in dieser dünn besiedelten Region gestimmt hatte, was vom Papst nicht aufgegriffen wurde. Niemand wisse, ergänzte Bätzing, was herauskommen werde.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier nannte die Weltsynode ein "geistliches Experiment" und wiederholte ein Bild, das er schon einmal gebrauchte: Wie im Chemiesaal könne es zu neuen Lösungen kommen – oder zu Explosionen.