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Kevin Kühnert Rücktritt als SPD-Generalsekretär: Die Gründe

Sozialdemokraten

SPD-Generalsekretär Kühnert tritt zurück

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    Tritt zurück: Kevin Kühnert.
    Tritt zurück: Kevin Kühnert. Foto: Carsten Koall/dpa

    Kevin Kühnert tritt als Generalsekretär der SPD zurück. Der 35-Jährige begründet diesen Schritt in einer schriftlichen Presseerklärung mit gesundheitlichen Problemen. In einer Erklärung schreibt Kühnert, dass er außerdem nicht mehr als Kandidat für die nächste Bundestagswahl im Herbst 2025 antreten werde. Am Nachmittag haben sich die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil zum Rücktritt ihres Generalsekretärs geäußert.

    Kürzlich hatte sich Kühnert in einem Interview mit dem Spiegel über die Chancen der SPD vor der nächsten Bundestagswahl geäußert und dabei gesagt: „Jeder von uns muss und wird in dieser Kampagne über sich hinauswachsen“. Diesen Satz greift er nun in seiner Rücktrittserklärung auf.

    Auf seinem Instagram-Profil heißt es: „Ich selbst kann im Moment nicht über mich selbst hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen.“

    In seiner Rücktrittserklärung dankt Kühnert seinen Parteigenossinnen und -genossen – und erlaubt sich einen Seitenhieb auf die AfD: „Während manch andere Partei und Gruppe niederste Instinkte bedient, arbeitet ihr unermüdlich dafür, das Beste aus euch und euren Mitmenschen herauszuholen.“ Immer wieder warnte Kühnert Wählerinnen und Wähler davor, möglichen Frust über Stimmen für die AfD auszudrücken. „AfD zu wählen ist keine Notwehr“, sagte er in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen.

    Saskia Esken: „Nehme die Entscheidung mit Bestürzung und größtem Respekt entgegen“

    Lars Klingbeil und Saskia Esken bei einem Pressestatement nach Kühnerts Ankündigung.
    Lars Klingbeil und Saskia Esken bei einem Pressestatement nach Kühnerts Ankündigung. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die SPD-Parteivorsitzenden traten kurz nach Kühnerts Rücktritt vor die Presse. Lars Klingbeil betonte die private Freundschaft, die Kühnert und ihn verbinde: „Es geht jetzt um Kevin. Seine Entscheidung verdient aus der Sicht des Parteivorsitzenden den größten Respekt und als Freund hundertprozentige Unterstützung.“ Kühnert habe entscheidend zur Stabilität der SPD beigetragen.

    Parteichefin Esken kündigte für heute eine Gremiensitzung an, in der über Kühnerts Nachfolge entschieden werde. „Ich nehme die Entscheidung mit Bestürzung und größtem Respekt entgegen. Kevin Kühnert wird Teil der Parteifamilie bleiben, ihm wird immer eine Tür offen stehen.“ Sie bat darum, angesichts Kühnerts Krankheit, dessen Privatsphäre zu achten.

    Kühnerts Weg in der SPD: Von den Jusos an die Parteispitze

    Kühnert ist seit 2021 Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär der SPD. Zuvor war er unter anderem Vorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos. Im Zuge der Bundestagswahl 2017 trat Kühnert als Gegner der Großen Koalition mit der CDU in Erscheinung. Damals formierte er mit den Jusos das Bündnis „#NoGroKo“ und warf der CDU „rassistischen Bullshit“ vor.

    2019 forderte Kevin Kühnert eine Kollektivierung von Immobilien und löste damit eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Im Interview mit der Zeit sprach er davon, dass „jeder maximal in dem Wohnraum leben [dürfe], in dem er selbst wohnt“. Kurz vor dem Volksentscheid rund um die Initiative von „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ kündigte er an, gegen den Vorschlag zu stimmen, da er die von der Initiative geforderte Obergrenze von 3000 Wohnungen für „willkürlich“ empfand. (mit dpa)

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    3 Kommentare
    Friedrich Behrendt

    Hochachtung für einen Politicker ! der nicht mehr für diesen Kanzler arbeiten will ! eine SPD die ihn Krank gemacht hat

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    Peter Zimmermann

    Wenn man rein gar nichts weiß saugt man an den Fingern, irgendwas kommt dann schon.

    Burghard Deichmann

    Der ist leider nicht gesund. Was hat das mit den Kanzler zu tun. Ihr ganzer Kommentar nicht richtig.

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