Keine Soforthilfe bei Grundwasser: Bayern lässt Flutopfer im Stich
Ausgerechnet Bürger, die keine Chance auf sonstige Entschädigung haben, sollen auch kein Geld vom Staat bekommen? Das muss dringend korrigiert werden.
„Wir lassen niemanden allein. Der Freistaat hilft schnell und unbürokratisch.“ So hat es Ministerpräsident Markus Söder nach dem Hochwasser versprochen. Doch nun, da die ersten Anträge auf Soforthilfe bearbeitet sind, zeigt sich, dass der Staat ausgerechnet jene im Stich lässt, für deren Verluste auch keine Versicherung geradestehen wird.
Wenn das Grundwasser von unten kommt, zahlt keine Versicherung
Oft waren es nicht über die Ufer getretene Bäche oder Flüsse und Schlammlawinen, sondern es war stark gestiegenes Grundwasser, das die Keller flutete. Dagegen kann man sich nicht versichern, selbst wenn man wollte. Denn wenn Grundwasser durch Boden oder Wände eindringt, was gerade bei älteren Häusern vielfach passiert ist, gilt das für Versicherungen nicht als Unwetterschaden, sondern als Baumangel.
Hier liegt im Übrigen auch das große Aber einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung. Grundwassereintritt wäre auch damit nicht abgedeckt.
Umso wichtiger ist es, dass der Freistaat gerade jene jetzt nicht im Regen stehen lässt, die keine Chance auf sonstige Entschädigung haben. Stattdessen argumentieren die Behörden genau wie die Versicherungen: Wenn das Wasser nicht von außen kam, gibt es keine Soforthilfe.
Wer versucht hat, den Keller abzudichten, wird doppelt bestraft
Damit werden all jene sogar doppelt bestraft, die Kellertüren und Schächte noch schnell mit Sandsäcken abgedichtet haben, um Schlimmeres zu verhindern, dann aber vom Grundwasser erwischt wurden. Hätten sie den Starkregen ins Haus laufen lassen, bekämen sie Geld. So aber gehen sie leer aus. Das muss dringend korrigiert werden, Herr Ministerpräsident!
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>> Denn wenn Grundwasser durch Boden oder Wände eindringt, was gerade bei älteren Häusern vielfach passiert ist, gilt das für Versicherungen nicht als Unwetterschaden, sondern als Baumangel. <<
Was ja ganz objektiv so auch zutrifft.
Wenn aus politischen Gründen ganz überwiegend von fallenden Grundwasserständen gesprochen und berichtet wird, tragen die daran Beteiligten auch eine erhebliche Mitschuld. Unterschiedliche Grundwasserstände sind normal - im Naturfreibad Haunstetten kann das jeder beobachten. Ja das Wasser steht da aktuell hoch, aber das war alles schon da.
Die eher trockene Witterung der letzten Jahre hatte auch die früher üblichen Grundwasser-Probleme in Königsbrunn verdrängt. Das war immer wieder Thema.
Früher waren Keller feucht und kalt - das moderne Leben ermöglicht auch trockene und warme Keller. Man muss was dafür tun - mit moderner Technik und nicht mit 0815-Bau, Propaganda oder politischer Empörung.
Auch 2021 wurde über Wasser in Haunstettens Tiefgaragen berichtet:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburg-Grundwasser-im-Augsburger-Sueden-steigt-Tiefgaragen-seit-Wochen-unter-Wasser-id60183456.html
>> Eine staatliche Messstelle an der Kreuzung Inninger Straße/Haunstetter Straße, die allerdings ein gutes Stück weit entfernt liegt, verzeichnet für die vergangenen Jahrzehnte seit 1940 keine drastischen Schwankungen, wobei die Messdaten nicht lückenlos sind. <<
Und was wollen Sie uns jetzt damit sagen?
Dass die Menschen zu blöd zum Bauen sind und waren?
Weisse Wanne war halt in den 50er Jahren noch nicht Standard. Und wenn alle Häuser im Umkreis von 20 Metern trocken bleiben und nur das direkt am Bach liegende Wasser im Keller hat, ist dies dann Grundwasser?
>> Weisse Wanne war halt in den 50er Jahren noch nicht Standard. <<
Das ist heute auch kein Standard.
Und es gab an gefährdeten Stellen schon früher Teilunterkellerung oder gar keinen Keller.
An der Bandbreite der Grundwasserstände hat sich nichts geändert - aber natürlich sind Häuser aus den 50ern bis 70ern gerne mal 50 bis 70 Jahre alt! Da entstehen schon mal neue Risse - ein Haus altert, da kann Söder nichts dafür.
>> Und wenn alle Häuser im Umkreis von 20 Metern trocken bleiben und nur das direkt am Bach liegende Wasser im Keller hat, ist dies dann Grundwasser? <<
Entweder Grundwasser oder Wasserrohrbruch - mehr fällt mir da nicht ein. Aber völlig überraschend das Wasser am Bach?
Immer das gleiche Bild - überall auf der Welt!
Nach Katastrophen kommen die hochrangigen Politiker - je-nach-dem - mit Gummistiefel oder sonstigem Outfit und schwingen große Reden und versprechen viel Geld vom Himmel!
Aber wenn der Himmel zu bleibt - da können die armen Burschen doch nichts dafüüür!
Bei uns ist es noch drastischer: Wenn irgendwo in der Welt ein Reissack umfällt, sind sofort Milliarden unterwegs, die offiziell immer fehlen hier? Gehen die auch wirklich dorthin? Evtl. sogar in die falschen Taschen - also Bermudadreieck, oder so...?
Soviel zu den markigen Sprüchen eines Schaumschlägers. Ich wundere mich immer mehr, wie der zu seinen Stimmen kommt.
Wer sich die Versicherung gespart hat, wird dafür vom Steuerzahler entschädigt. Aber viele, die dachten, eine Elementarschadenversicherung ist wichtig, durften erst die hohen Beiträge zahlen, und bleiben jetzt auf ihren Schäden sitzen.
Hoffentlich kündigen die wenigstens jetzt ihre wertlosen Versicherungen und wählen diesen Menschen nie mehr.
(edit/mod/NUB 7.2)
Schauen Sie sich die Soforthilfen für Privatleute mal an - die decken vielleicht 10%-20% des Schadens ab.
Die meisten Schäden sind 5-stellig. Das hat sich sehr schnell.
Ggfs. muß auch zurückgezahlt werden. Mir ist schon klar, wer hier der Schaumschkäger ist.
Ja, Sie sind wahrscheinlich einer der wenigen, die den vollen Durchblick haben.
Ich kenne einen Fall wo der Bach direkt neben dem Haus verläuft und beim großen Regen übergetreten ist. Der Eigentümer glabte so ein Ereignis versichert zu haben.
Nun ist aber die Feuerwehr mit hunderten Sandsäcken angekommen und hat Schächte und Türen verrammelt. Der Eigentümer freute sich, nicht ganz so viel Wasser im Keller zu haben.
Ein Teil des Wassers hat sich aber natürlich den Weg über die undichten Kelleraußenwände des Altbaus gesucht und nicht unerheblichen Schaden verursacht. Für den Versicherer ist dies ein Grundwasserschaden, ohne Wenn und Aber.
Der Eigentümer würde sich auch über nur 10 oder 20 Prozent Soforthilfe freuen, da dürfen Sie sicher sein.
@ WOLFGANG B.
glauben Sie wirklich den ganzen Schwachsinn den Sie so schreiben?
In einem Artikel in dieser Zeitung
""https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/hochwasser-minister-will-bauern-fuer-hochwasserschutz-schneller-enteignen-id71129406.html"
sollen Bauern enteignet werden nur um Hochwasser in Dinkelscherben zu verhindern.
Nach Ihrem Gutdünken wäre das ja wohl die Aufgabe von Dinkelscherben und nicht von diesen Bauern, die enteignet werden sollen.
Na ja, Intelligenz ...
Wie Sie schreiben, @Herr Gerhard D.: er glaubte ... => das ist mehr was für die Religion. Ihr Beispiel beschreibt m.e. ganz klar einen Baum,angel. Anderes Beispiel: wenbn Sie heute mit einem PKW, der bekanntermaßen schwere Mängel besitzt, einen Unfall bauen, dürfte keine Versicherung einspringen.
@Wolfgang B: Es soll ja leider auch noch jede Menge Leute in Bayern geben, die glauben auch dem Geschwätz des CSU-Chef(populisten) (edit/mod/NUB 7.2/lassen Sie bitte die pauschalen Verunglimpfungen sein)
Und -. was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es gibt manche die bringen ihre Abneigung immer an - ob sie passt oder nicht. Da fällt mir noch ein Poster ein, der, egal ob es passt oder nicht, immer gegen die FDP wettert. Wegen mir - aber man sollte schon beim Thema bleiben. In der Schule gab es auf so was immer die richtige Antwort.
Oh Herr Stifter, wenn man keine Kenntnisse hat, dann soll man auch dazu keine Meinung haben. Grundwasser ist so gut wie nicht versicherbar (es gibt Ausnahmen). Aber wer jetzt Grundwasser hat, ist damit in aller Regel immer konfrontiert, nicht nur bei der Überschwemmung. Deshalb gibt es auch die Wannenbauweise, die bei älteren Bauten nicht möglich ist. Wenn man Grundwasser hat, sollte man immer eine Pumpe installiert haben. Und wenn tatsächlich eine Überschwemmung im Sinne der Versicherung Bedingungen vorliegt, dann werden Sie diese letztendlich auch mit Sandsäcken nicht aufhalten. Aber Grundwasser ist, wie das Bild zeigt sauber und kein schmutziges Dreckwasser und es steigt auch meist nicht deckenhoch. Da kann war trotzdem die Heizung betroffen sein, aber Sie haben nicht den Dreck im Keller. Aber diese feine Unterscheidung können Sie nicht wissen und der Politiker weiß das erst recht nicht. Es kann nicht alles und jedes versichert werden. Aber es gibt für viel Geld auch "All risk" Deckungen.... Man darf auch darauf hinweisen, dass man manchmal auch etwas von einer ersparten Versicherungsprämie bezahlen muss und nicht immer der Staat und damit der Steuerzahler eine Vollkasko Versicherung für alles und jeden bieten kann.....
Es kann grundsätzlich alles versichert werden (nicht bei jeder Versicherung). Letztendlich ist es eine Frage der Prämie.
Vielleicht mal bei LLoyd's nachsehen.
"Es kann grundsätzlich alles versichert werden (nicht bei jeder Versicherung)."
Große Worte, aber nichts dahinter.
Können Sie mir bitte Versicherungen nennen, die Schäden durch drückendes Grundwasser abdecken?
Immer auf die Begrifflichkeiten achten.
„Grundsätzlich bedeutet juristisch gesehen vom Grundsatz her in der Bedeutung von im Prinzip, in der Regel (Ausnahmen sind möglich), während es in der Umgangssprache eher in der Bedeutung immer, aus Prinzip keine Ausnahmen) verwendet wird."
Trotz der großen Worte und des beeindruckenden Auftretens erweist sich die Aussage letztlich als reines Plappern, ohne konkrete Substanz oder greifbare Informationen, und es bleibt festzustellen, dass die Erwartungen an eine fundierte Antwort nicht erfüllt wurden.