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  3. Katholische Kirche: Kardinal Müller neigt zu Verschwörungstheorien – Kirche distanziert sich

Katholische Kirche
14.12.2021

Kardinal Müller neigt zu Verschwörungstheorien – Kirche distanziert sich

Kardinal Gerhard Ludwig Müller sympathisiert ganz offensichtlich mit Thesen der Querdenker-Szene.
Foto: Gregorio Borgia, AP, dpa (Archivbild)

Kardinal Gerhard Ludwig Müller polemisiert gegen Bill Gates, George Soros und die Illusion einer neuen Schöpfung. Die Nähe zu den Thesen von Querdenkern ist frappierend.

Der Kardinal sitzt am Schreibtisch in seinem schwarzen Talar und blickt in den Computer. Ein Kronleuchter prangt über dem Haupt von Gerhard Ludwig Müller. Hinter ihm sind zwei große Bücherregale zu sehen, in denen einiges des theologischen Wissens dieses Kurienkardinals lagern dürfte. Doch Kardinal Müller, früherer Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan und seit Juni Richter an der Signatura Apostolica – dem höchsten Kuriengericht –, sagt in diesem Videointerview Sätze, die ihn in die Ecke der Verschwörungstheoretiker rücken.

Es ist nicht so, dass sich der 73-jährige Mainzer in den zweieinhalb auf Twitter veröffentlichten Interview-Minuten mit dem erzkonservativen St.Bonifaz-Institut in Österreich um Kopf und Kragen geredet hätte. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass der Theologe und frühere Bischof von Regensburg sich derart äußert. Doch woher kommt die Nähe zum Populisten-Milieu? Der Kardinal, der, sollte er bei der nächsten Papstwahl noch nicht 80 sein, wahlberechtigt sein wird, sagt unbelegte Dinge, die es in sich haben.

Nähe zu Querdenkern: Kardinal Müllers Vergleiche hinken immer häufiger

Müller erkennt etwa den Willen einiger, „die Menschen jetzt gleichzuschalten“ und „einer totalen Kontrolle zu unterziehen, einen Überwachungsstaat zu etablieren“. Immer wieder hat der Kardinal schiefe Vergleiche zum Totalitarismus gezogen, zuletzt etwa, als er einen Beschluss des Synodalen Weges in Deutschland mit dem Ermächtigungsgesetz der Nazis verglich. Es hinkt immer häufiger, wenn Müller spricht.

So auch in dem Ausschnitt des am 6. Dezember veröffentlichten Interviews. Als Hintermänner des totalitären Ansinnens nennt Müller den Gründer des Davoser Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab, Microsoft-Gründer Bill Gates und US-Investor George Soros, Namen, die auch Rechtspopulisten gerne als Verantwortliche eines Weltumsturzes anführen. Diese Herren säßen „auf dem Thron ihres Reichtums“, um von dort aus „ihre Agenda durchzusetzen, eine Agenda, die auf Hochstapelei beruht“, sagt Müller. Sie hätten die zu verurteilende Meinung, „wir könnten mithilfe der modernen Technik und des Kommunikationswesens eine neue Schöpfung hervorrufen, einen neuen Menschen erschaffen, nach ihrem Bild und Gleichnis“.

Die Worte von Kardinal Müller sind Futter für Verschwörungstheoretiker

Man muss sich nicht auf die Seite dieser Männer schlagen, um Müllers Worte als extrem und Futter für Verschwörungstheoretiker einzustufen. Die gedankliche Nähe zum rechtsextremen Querdenker-Spektrum ist nicht zu übersehen. Gemeinsam haben konservative Katholiken und rechte Verschwörungstheoretiker vor allem ihre Feindbilder, die gewiss einflussreich und kritikwürdig sind, aber vor allem für Liberalität anstatt für christlich geprägten Traditionalismus stehen. Der konservative Katholizismus, den Müller repräsentiert, fordert Bewahrung und Schutz der kirchlichen Traditionen wie der Heterosexuellen vorbehaltenen Ehe, des Zölibats, der scharfen Trennung von Katholizismus und Protestantismus. Dass Papst Franziskus hier die Grenzen auflockert, verstört sie. Auch Gottesdienstverbote und Impfungen stoßen konservativen Katholiken auf. Die Impfungen, weil die Hersteller von Vektor-Impfstoffen wie AstraZeneca und Johnson & Johnson auf Zellen zweier 1973 und 1985 abgetriebener Föten im Produktionsverfahren zurückgriffen. Der Vatikan sah darin für Katholiken allerdings kein Hindernis, sich impfen zu lassen.

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Dass es sich bei Müllers Aussagen nicht um einen Ausrutscher handelt, belegt die Unterzeichnung eines umstrittenen Appells im Mai vergangenen Jahres. Der erzkonservative Kurienbischof und ehemalige Vatikan-Nuntius in den USA, Carlo Maria Viganò, warnte damals schon vor einer mithilfe der Pandemie errichteten „Weltregierung“, die sich jeder Kontrolle entziehe. Corona werde als Vorwand genutzt, um „Grundfreiheiten unverhältnismäßig und ungerechtfertigt“ einzuschränken. „Supranationale Einheiten“ verfolgten auf diese Weise „politische und wirtschaftliche Interessen“.

Papst Franziskus gilt nicht eben als Freund von Kardinal Müller. Eine Reaktion des Pontifex auf die jüngsten Äußerungen Müllers gibt es allerdings noch nicht.
Foto: Vatican Media Press Office, dpa

Müller unterschrieb und wollte nach lauter Kritik an seiner Unterschrift dann doch nur seinem Freund Viganò einen Gefallen getan und einen „Appell zum Nachdenken“ unterzeichnet haben. Viganò gehört zur erzkonservativen Clique, die Papst Franziskus so schnell wie möglich loswerden will, er forderte ihn sogar öffentlich zum Rücktritt auf. Müller hat auch so seine Zweifel am Lehramt des Argentiniers Jorge Bergoglio, will aber der Figur des Papstes keinen Schaden antun und schrieb ein ausführliches Kompendium zum Thema. Die fachliche Abneigung beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Franziskus entließ den Kardinal, einen Gefährten Benedikt XVI., 2017 als Präfekt der Glaubenskongregation.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

16.12.2021

Zu Wolfgang S.Wolfgang S.

Zunächst zu dem Anfangssatz Ihrer Erwiderung:

"SIe zitieren Herrn Manfred Kleine-Hartlage, einen Soziologen, der der Neuen Rechten zugeordnet wird.

Punkt. Neuer Absatz. So zu schreiben, steht Ihnen natürlich frei. Ebenso aber auch mir die Frage, was Sie mit dieser Schreibweise sagen wollen, ohne es tatsächlich zu sagen. Doch statt Ihnen meine Vermutungen mitzuteilen, will ich Ihnen sagen, warum ich Manfred Kleine-Hartlage, den Soziologen, der der "Neuen Rechten" zugeordnet werde, zitiere: Es mußte einer sein, der nicht nur das Vokabular des gegenwärtigen Deutschland gut kennt, sondern dieses Vokabular mit einem Blick zu untersuchen weiß, der früher einmal der Linken zur Ehre gereichte, der kritische Blick, vor allem der gegenüber den regierenden Damen und Herrn. Lang, lang ist´s her.
Herrn Daniel Wirsching habe ich keineswegs Boshaftigkeit "unterstellt", sondern im Zusammenhang mit dessen Behauptung, der vorherige Papst Benedikt XVI. habe andere beschuldigt, "ob nun aus Boshaftigkeit oder einfach nur Leseschwäche", widersprochen. Und schon gar nicht habe ich ihm Boshaftig "unterstellt", weil er den Mißbrauch in der Kirche angeprangert habe. Es dürfte doch bekannt sein, daß sogenannte "progressive Kräfte" in diesem Zusammenhang noch ganz anderes "anprangern" bzw. zu beseitigen versuchen.

"Wen interessieren ´grundlegende Erörterungen´ des letzten Papstes in Sachen Mißbrauch, wenn ..."

Kann sein, daß Sie am Ende dieses Satzes das erforderliche Fragezeichen lediglich vergessen haben. Wer weiß? Doch bezeichnend für den Zustand des gegenwärtigen Deutschland ist es allemal: Man will gar nicht wissen, was die andere Seite zu sagen hat. Eine entsätzliche Hochnäsigkeit. Es ist der Schweizer Roger Köppel, der in seiner Sendung "Weltwoche Daily" Deutschland immer wieder darauf hinweist. Es wird, ob nun in Sachen Corona-Maßnamen, Klimawandel oder Migration von Tag zu Tag kälter im Land. Nur noch "Schießscharten-Gesichter".

16.12.2021

entsetzlich statt entsätzlich!

15.12.2021

Waren das noch Zeiten, als der Verfasser dieses Artikels, Julius Müller-Meiningen, den Unterschied zwischen dem aufzeigte, was unter "Seenotrettung" zu verstehen ist und den Aktivitäten jener, die gleichsam unter falscher Flagge segeln, das also betreiben, was mit "Schlepperei" gemeint ist. So etwa bei der Nachricht: "Griechische Polizei verhaftet deutsche NGO-Mitarbeiter wegen Schlepperei".
Zeiten, als Herr Müller-Meiningen einen aus meiner Sicht erfreulichen und Sachkennntnis bekundenden Artikel zu den grundlegenden Erörterungen des vorherigen Papstes, Benedikt XVI., in Sachen Mißbrauch in der Kirche schrieb. Im Unterschied zu dem Artikel von Daniel Wirsching, der - ob nun aus Boshaftigkeit oder einfach nur Leseschwäche - kurzerhand behauptete, Benedikt würde anderen die Schuld geben.
Sind diese Zeiten vorbei, Herr Müller-Meiningen? Jetzt jedenfalls lese ich:

"Der Kardinal sitzt am Schreibtisch in seinem schwarzen Talar und blickt in den Computer. Ein Kronleuchter prangt über dem Haupt von Gerhard Ludwig Müller. Hinter ihm sind zwei große Bücherregale zu sehen, in denen einiges des theologischen Wissens dieses Kurienkardinals lagern dürfte."

Was soll das heißen? Der Kardinal einer, dessen theolgisches Wissen - wieviel es auch sein mag - Büchern entnommen ist, die schon recht lange ihr Dasein fristen und im Regal ausharren, wie der nicht mehr ganz frische Käse oder die Himbermarmelade im Supermarkt?
Gerhard Ludwig Müller tut gut daran, sich nicht von jenen einschüchtern zu lassen, die ihm vorhalten, Sätze zu sagen, "die ihn in die Ecke der Verschörungstheoretiker rücken". Doch es sind jene "Verschwörungstheoretiker", die den tonangebenden Damen und Herrn - so schon Manfred Kleine Hartlage in seinem Buch "Die Sprache der BRD" - "just jene Ziele unterstellen, zu denen auch sie selbst sich bekennen".

15.12.2021

Sie zitieren Herrn Manfred Kleine Hartlage , einen Soziologen, der der Neuen Rechten zugeordnet wird.
Dass Sie Herrn Wirsching , der das Versagen der Katholischen Kirche bei den Missbrauchsfällen anprangert,
Boshaftigkeit unterstellen, ist zynisch und boshaft.
Wen interessieren " grundlegende Erörterungen " des letzten Papstes in Sachen Missbrauch, wenn dieser
als Präfekt der Glaubens Kongregation jahrelang die Täter gedeckt hat.
Kardinal Müller gehört vor ein Gericht und nicht in das Machzentrum des Vatikans.

16.12.2021

""grundlegende Erörterungen " des letzten Papstes in Sachen Missbrauch, wenn dieser
als Präfekt der Glaubens Kongregation jahrelang die Täter gedeckt hat."

Auf das "Jüngste Gericht" sollten wir uns da nicht verlassen. Vor ein irdisches Gericht gehört auch jeder der die Schweinereien gedeckt oder unter dem Teppich gehalten hat. Auch wenn er inzwischen "Stellvertreter" wurde. Je höher der Dienstgrad umso härter die Strafe.

15.12.2021

Hat er als Bischof von Regensburg nicht geistliche Missbrauchstäter vor der Strafverfolgung geschützt? Ich bin vor über 50 Jahren aus diesem Verein ausgetreten und das war die richtige Entscheidung.

14.12.2021

Solche Figuren wie Kardinal Gerhard Ludwig Müller verschulden, dass die katholische Kirche immer weiter ins Abseits gerät. Dass sie keine Heimat für spirituell Suchende bietet. Dieser Herr Müller verkörpert eine autoritäre Kirche, die tausendfachen Missbrauch möglich gemacht hat. Er steht auch für die Diskriminierung der Frauen. Auch für Zusammenarbeit mit Menschenrechtsverletzern. Allerdings machte er als Regensburger Bischof Front gegen die NPD. Dass er jetzt den Impfgegnern Vorwände liefert, ist übel. Papst Franziskus tut mir leid.

Raimund Kamm