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Kamala Harris sucht einen Mann als Nummer zwei

USA

Kamala Harris auf der Suche nach ihrer Nummer zwei

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    Kamala Harris sucht eine Nummer zwei. Welcher Mann kommt zum Zug?
    Kamala Harris sucht eine Nummer zwei. Welcher Mann kommt zum Zug? Foto: John Bazemore, AP

    Das Rennen um die Vize-Präsidentschaftskandidatur hat bei den Demokraten die Zielgerade erreicht. Am Sonntag hatte sich Kamala Harris mit Senator Mark Kelly aus Arizona sowie den Gouverneuren Tim Walz aus Minnesota und Josh Shapiro aus Pennsylvania an ihrem Amtssitz zum politischen Speed-Dating verabredet. Das bestätigten mehrere Personen, die mit dem Auswahlprozess vertraut sind. Gesucht wird: Ein Mann, weiß, moderat, der bei den Wechselwählern als Nummer zwei in den entscheidenden Swing States gut ankommt.

    Auf die Chemie kommt es an

    Unklar blieb, ob die frisch gebackene Präsidentschaftskandidatin auch die drei anderen Anwärter traf. Hoffnungen auf einen Platz an ihrer Seite im Wahlkampf machen sich Verkehrsminister Pete Buttigieg sowie die Gouverneure Andy Beshear aus Kentucky und J.B. Pritzker aus Illinois. Eine Nichteinladung zum Gespräch käme nach Ansicht von Analysten einer Absage gleich. Denn es geht Harris nicht bloß um Qualifikation und strategischen Nutzen des „Running Mates“ im Wahlkampf, sondern um die persönliche Chemie. 

    Demokarten haben Nominierung von Harris vorgezogen

    Viel Zeit verbleibt ihr nicht, die richtige Person für den Wahlkampf zu finden. Ein Prozess, der gewöhnlich Monate in Anspruch nimmt, findet nach dem Rückzug Bidens vor knapp zwei Wochen im Turbogang statt. Denn wenn diese Woche eine Frist verstreicht, könnten die Demokraten im Bundesstaat Ohio im November nicht auf dem Wahlschein stehen. So müssen sie vor dem 7. August wichtige Fragen wie die Wahl der Nummer zwei hinter Harris klären. Deshalb zogen die Demokraten die offizielle Nominierung von Harris bei einer virtuellen Abstimmung vor. Bereits nach wenigen Stunden hatte sie am Freitag genügend Stimmen gesammelt, um als erste Frau in der US-Geschichte mit multiethnischem Hintergrund für das Weiße Haus anzutreten.

    Parallel zu ihrer historischen Nominierung trieb Harris den Auswahlprozess für ihr „Running Mate“, wie die Nummer zwei in den USA heißt, voran. Sie ließ sich am Samstag vom ehemaligen Justizminister Eric Holder über die Ergebnisse seines Teams unterrichten, das im Eiltempo den Hintergrund der potenziellen Kandidaten ausgeleuchtet hat. Es geht um mögliche Leichen im Keller, Affären, Interessen-Konflikte oder rechtliche Probleme, die einer Auswahl im Weg stehen könnten. 

    Harris muss bei ihrer ersten wichtigen Personalentscheidung abwägen, wer ihr strategisch am meisten weiterhelfen kann. Der 51-jährige Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania gilt als Favorit in den Wettbüros. Er genießt in dem heiß umkämpften Staat hohe Anerkennung bis weit in das Lager der Wähler Donald Trumps hinein. Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die 19 Wahlleute in Pennsylvania könnte der dynamische Demokrat Harris die entscheidenden Stimmen liefern.

    Ein Mann mit tiefen Taschen

    Gut im Rennen liegt auch noch der Senator Kelly, der in Arizona mit deutlichem Vorsprung wiedergewählt worden war. Walz und Buttigieg hingegen verkörpern die Werte des Mittleren Westens und gelten als gute Rhetoriker, die sich nicht davor scheuen, auch in rechten Medien aufzutreten. Beshear hat es geschafft, in einem Bundesstaat wiedergewählt zu werden, den Trump 2020 mit 20 Prozent Vorsprung vor Biden gewonnen hatte. J.B. Pritzker schließlich zeichnet sich durch eine scharfe Wortwahl und tiefe Taschen aus. Als Erbe der Hyatt-Hotelkette verfügt er über ein Milliarden-Vermögen. 

    Der ehemalige Wahlkampfmanager Barack Obamas, Jim Messina, erinnert an die goldene Regel bei der Auswahl des Running Mates: „Am wichtigsten ist es, keinen Schaden anzurichten.“ Die Präsidentschaftskandidatin muss deshalb genau prüfen, ob sie es schaffen kann, den Gegnern des Gaza-Kriegs in ihrer Partei den Favoriten Shapiro schmackhaft zu machen. Weil der Gouverneur Kritik an radikalen Demonstranten geübt hat und für das Selbstverteidigungsrecht Israels eintritt, haben ihm Aktivisten den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Genozide-Josh“ verpasst. Das Team „Harris“ betont, die Entscheidung, den Kandidaten am Dienstagabend in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania vorzustellen, sei keine Vorentscheidung für den Gouverneur von Pennsylvania, also für Shapiro.

    Harris muss die Nummer zwei mögen

    „Am Ende kommt es darauf an, mit wem Harris eine Beziehung aufbauen kann“, sagt die Senatorin aus Kalifornien, Laphonza Butler, mit der Harris befreundet ist. Sicher seien Kompetenz und Loyalität eine Voraussetzung. Aber es geht auch um die persönliche Chemie. „Das wird eine Person sein, die sie über die kommenden vier Jahre ziemlich regelmäßig sehen“, meint Butler. „Sie müssen daher jemanden wirklich mögen und an ihm interessiert sein und auf einer Wellenlänge mit ihr liegen.“

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    1 Kommentar
    Rainer Kraus

    Good luck: Das wird lustig: Die Nummer ZWEI sucht eine neue Nummer ZWEI.

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