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Johnson: Rücktritt von Tory-Abgeordneten - Regierungskrise in Großbritannien verschärft sich

Großbritannien

Flut an Amtsniederlegungen – Finanzminister ruft Johnson zum Rücktritt auf

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    Boris Johnson denkt bislang nicht an einen Rücktritt.
    Boris Johnson denkt bislang nicht an einen Rücktritt. Foto: House Of Commons/PA, dpa (Archivbild)

    Die Regierungskrise in Großbritannien spitzt sich immer weiter zu. Trotz des heftigen Gegenwinds auch in der eigenen Partei, denkt Premierminister Boris Johnson aber nicht an einen Rücktritt. Zuletzt hatten Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid ihre Ämter niedergelegt und dies mit einem verlorenen Vertrauen an den Regierungschef begründet. Dann entließ Johnson seinen Weggefährten Michael Gove, der ebenfalls nicht mehr hinter dem Premier stand. Und nun gibt es zwei weitere Rücktritte zu vermelden.

    Regierungskrise in Großbritannien: Hinds und Lewis treten zurück

    Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass der Nordirlandminister Brandon Lewis nicht mehr der Regierung von Johnson angehören möchte. Er veröffentlichte auf Twitter sein Rücktrittsschreiben, wie das vor ihm schon weitere Regierungsmitglieder machten. Lewis erklärte, dass es für ihn "eine unglaubliche Ehre" gewesen sei, unter dem Premier zu dienen.

    Damian Hinds wählte andere Worte. "Es sollte nicht den Rücktritt dutzender Kollegen brauchen, aber für unser Land und die Glaubwürdigkeit in unsere Demokratie brauchen wir einen Wechsel der Führung", schrieb der Staatsminister für Sicherheit und Grenzschutz auf Twitter und erklärte gleichzeitig seinen Rücktritt. Hinds war im britischen Innenministerium tätig, diesem war auch Lewis unterstellt.

    Flut an Rücktritten geht weiter

    Nach Hinds und Lewis folgten am Donnerstag weitere Rücktritte. "Mit aufrichtigem Bedauern trete ich aus der Regierung zurück", schrieb die Tory-Abgeordnete Helen Whately bei Twitter. Sie war Juniorministerin im britischen Finanz- und Wirtschaftsministerium. Es folgten die Rücktritte von Guy Opperman, dem Staatssekretär im Arbeits- und Rentenministerium, und den Unter-Staatssekretären James Cartlidge und Chris Philp.

    Finanzminister ruft Johnson zu Rücktritt auf

    Mit jedem Rücktritt wird die Luft für Johnson dünner und die Regierungskrise verschärft sich. Der ehemalige Finanzminister George Osborne hat den Premier am Donnerstag zum Rücktritt aufgefordert. Nur so könne Johnson "die Normen der Verfassung" bewahren und damit beginnen, "sein Ansehen wieder herzustellen".

    Noch deutlicher ist die Nachricht des neuen britischen Finanzministers Nadhim Zahawi. Er forderte Johnson in einem auf Twitter veröffentlichten Brief zum Rücktritt auf: "Premierminister, in Ihrem Herzen wissen sie, was das Richtige ist. Gehen Sie jetzt."

    Schon bald könnten die Konservativen ein weiteres Misstrauensvotum gegen ihren Premier anstreben. Bei den Tories ist der Rückhalt seit dem letzten, das Johnson überstand, wohl weiter gesunken.

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