Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Johnson-Nachfolger: Truss ist Premierministerin von Großbritannien

Großbritannien

Queen ernennt Truss zur neuen britischen Premierministerin

    • |
    Liz Truss, wird von Oberstleutnant Tom White, dem Leibwächter von Königin Elizabeth II., und ihrem Privatsekretär Sir Edward Young begrüßt, als sie in Balmoral zu einer Audienz bei Königin Elizabeth II. eintrifft.
    Liz Truss, wird von Oberstleutnant Tom White, dem Leibwächter von Königin Elizabeth II., und ihrem Privatsekretär Sir Edward Young begrüßt, als sie in Balmoral zu einer Audienz bei Königin Elizabeth II. eintrifft. Foto: Andrew Milligan, dpa

    Am Dienstag ist die Entscheidung gefallen: Liz Truss tritt die Nachfolge von Boris Johnson an, Großbritannien bekommt zum dritten Mal eine Premierministerin. Das gaben die Torys am Montagmittag bekannt. Am Dienstag wurde die 47-Jährige dann von Queen Elizabeth II. in Schottland auf dem königlichen Schloss Balmoral zur neuen Regierungschefin ernannt.

    Truss wird neue Premierministerin von Großbritannien: 57,4 Prozent der Stimmen

    Truss setzte sich mit 57,4 Prozent der Stimmen gegen den Konkurrenten Rishi Sunak durch. Damit bestätigten sich die Umfragen, welche Truss in den letzten Wochen vorne sahen.

    Nach der Verkündung der Entscheidung hielt Truss vor den Mitgliedern der Konservativen eine Siegesrede. Sie wolle allen Briten dabei helfen, ihre Rechnungen zu bezahlen. "Ich werde einen mutigen Plan zur Steuersenkung und zum Wachstum unserer Wirtschaft vorlegen. Ich werde die Energiekrise lösen, indem ich mich um die Energierechnungen der Menschen kümmere, aber auch um die langfristigen Probleme, die wir bei der Energieversorgung haben", sagte Truss, die außerdem ihre Parteimitglieder anstachelte: "Wir werden 2024 einen großen Sieg für die Konservative Partei erringen."

    Truss vs. Sunak: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

    Die Entscheidung fiel zwischen den beiden Kandidaten Truss und Sunak. Beide waren Befürworter des Brexits, beide wollen die Überfahrt von Flüchtlingen von Frankreich nach England verhindern, beide sehen die Konservative Partei auf der Seite der Unternehmer. Es gibt allerdings auch einige Unterschiede zwischen Truss und Sunak.

    Truss deutete im Wahlkampf an, dass sie weite Teile der Politik Johnsons fortführen will. Sie will auch den Untersuchungsausschuss auflösen, welcher sich mit der Frage beschäftigte, ob der 58-Jährige Abgeorndete des britischen Parlaments angelogen hat. Sunak steht auf der anderen Seite, distanziert sich von Johnson, mit dem er gebrochen hat. Er wollte eine anständige und kompetente Regierung führen. Zwei Eigenschaften, die zuletzt auf der Strecke blieben.

    Truss galt als Favoritin

    Sunak dürfte mit seinen Darstellungen die Mehrheit Großbritanniens hinter sich gehabt haben. Darum ging es bei der Nachfolge von Johnson aber nicht, sondern um die Mehrheit bei den Torys. Ein Großteil der Parteibasis hält wohl weiterhin zu dem scheidenden Premier, was einen Vorteil für Truss brachte. Sie galt außerdem als Kandidatin der einfachen Lösungen und wird immer wieder im gleichen Atemzug wie Margaret Thatcher genannt, der legendären Premierministerin und Ikone der Torys. Auch Thatchers Spitzname der "eisernen Lady" fällt immer wieder im Bezug zu Truss. Nun kann Truss ihrem Vorbild nacheifern.

    Auf Nachfolgerin oder Nachfolger von Johnson wartet viel Arbeit

    Einfach wird es auf der Insel nicht, die Nachfolge von Johnson zu übernehmen. Großbritannien leidet unter einer Inflation von rund zehn Prozent, der höchsten aller G7-Staaten. Truss verkündete bereits, dass sie den richtigen Plan habe, um die Inflation zu bekämpfen. Sie brachte dabei niemand Geringeres als Thatcher ins Spiel: "Denn Margaret Thatcher wusste schon, es ist nicht richtig, die Kreditkarte eines Landes voll auszuschöpfen. Das ist nicht verantwortungsvoll und auch nicht konservativ!"

    Für die Nachfolgerin und den Nachfolger von Johnson wird es außerdem wichtig sein, den Brexit noch zu einem Erfolg zu machen. Bislang haben sich die Chancen, die Truss und Sunak beim Brexit sehen, nicht entfalten können. Gegenteiliges ist der Fall.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden