Frau Hoyer, Politiker im Westen schauen angesichts immer neuer Umfragerekorde der AfD mit Sorge nach Ostdeutschland, wo Unzufriedenheit gärt, obwohl unter dem Dach der deutschen Einheit viel erreicht worden ist. Wo sehen Sie die Probleme im aktuellen deutsch-deutschen Verhältnis?
KATJA HOYER: In den neuen Ländern beschäftigen sich die Menschen sicher nicht täglich aufs Eindringlichste mit den Folgen der Wende. Aber es gibt bei einigen eine Grund-Unzufriedenheit, verbunden mit dem Gefühl, nicht richtig dazuzugehören. Man fühlt sich in einer gesamtdeutschen Gesellschaft nicht adäquat repräsentiert und ernst genommen, vor allem nicht in der Politik.
Interview