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Interview
17.05.2024

Hat die Menschheit nichts gelernt, Herr Posselt?

Der Bollerwagen, die Kleider am Leib, mit denen viele Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg die gefährliche und beschwerliche Flucht aus der Heimat antraten. Zu finden im Sudetendeutschen Museum München.
Foto: Sudetendeutsches Museum München

Kriege treiben Millionen Menschen in die Flucht. Auch die Sudetendeutschen mussten einst ihre Heimat verlassen. Bernd Posselt setzt sich seit Jahrzehnten für Verständigung ein. Was ihm Hoffnung macht.

Herr Posselt, der 74. Sudetendeutsche Tag in Augsburg beginnt am Freitag. Wenn wir auf die Welt blicken, sehen wir eine Vielzahl von Kriegen und Konflikten mit Millionen von Menschen, die auf der Flucht sind. Hat die Menschheit nichts gelernt?

Bernd Posselt: Trotz der schrecklichen Kriege glaube ich schon, dass die Menschheit dazugelernt hat. Im Ersten Weltkrieg hat sich das alte Europa durch Nationalismus selbst zerstört. Die Antwort gab damals ein junger Mann aus Böhmen: 1922 gründete Richard Coudenhove-Kalergi die Paneuropa-Union, die die Idee eines modernen, einigen Europas entwarf. Als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg gelang immerhin die europäische Einigung im Westen, im freien Teil Europas. Sie wurde getragen von sehr vielen Sudetendeutschen und Heimatvertriebenen.

Die Generation, die Flucht und Vertreibung noch erlebt hat, wird immer kleiner. Wie reagiert Ihr Verband darauf?

Posselt: Als Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe kann ich sehen, dass Gott sei Dank immer mehr jüngere Leute zu uns kommen und Verantwortung übernehmen. Wir binden die Jüngeren ganz gezielt ein. Da denke ich insbesondere an die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik, bei der wir auch die digitalen Möglichkeiten nutzen. Unser soziales Netzwerk sudeten.net ist sehr gefragt, es gibt Tausende von Zugriffen, und wir gewinnen dadurch viele Menschen aus den nachwachsenden Generationen. Auch jetzt in Augsburg richten sich viele Veranstaltungen an junge Sudetendeutsche. In Bayern hat rund ein Viertel der Bevölkerung sudetendeutsche Wurzeln – eine gewaltige Ressource, die wir noch besser nutzen wollen.

Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es in den Vertriebenenverbänden Stimmen, denen das Wort „Versöhnung“ kaum über die Lippen ging. Jetzt steht das Treffen in Augsburg unter dem Motto „Sudetendeutsche und Tschechen – gemeinsam für Europa“. Wie schwer war dieser Bewusstseinswandel?

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Posselt: Es ist natürlich für nachgeborene Menschen leichter, die Versöhnung und Verständigung voranzutreiben als für die, die persönlich schweres Leid erfahren haben. Andererseits gibt es sehr viele großartige ältere Menschen, die damals Opfer von Verbrechen geworden sind und heute Gymnasien in der Tschechischen Republik besuchen und dort als Zeitzeugen auftreten. Es gibt den beeindruckenden Satz meines 2016 verstorbenen jüdischen Freundes Max Mannheimer, der in zwei Konzentrationslagern saß und dennoch gesagt hat: „Ich kann nicht hassen.“

Glühender Europäer und Streiter für die Versöhnung zwischen mit der Tschechischen Republik: Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivbild)

Kirchen, Verbände und Vereine beschäftigen sich mit der Frage, wie man mit Mitgliedern oder Anhängern der in Teilen rechtsextremen AfD umgehen soll. Welche Linie verfolgt die Sudetendeutsche Landsmannschaft?

Posselt: Eine sehr klare. Wir waren unter den Ersten, die gesagt haben, dass die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft und in extremistischen Gruppierungen wie der AfD sich ausschließen. Diese Leute haben bei uns nichts verloren, ihre Mandatsträger wurden nie zu unseren Sudetendeutschen Tagen eingeladen. Ich kann nicht ausschließen, dass sich einer einschleicht, aber es gibt ein Hausverbot. Die AfD hat schon vor Jahren einen Stand für unser Pfingsttreffen beantragt. Wir haben das abgelehnt.

Dass es in Deutschland und Tschechien Gruppen gibt, die mit der Idee eines vereinten Europas nichts anfangen können, ist doch aber Realität.

Posselt: Eigentlich müssten ja die deutschen Nationalisten und die tschechischen Nationalisten Gegner sein. Aber im Grunde vereinigen sie sich gegen alle Europäer auf beiden Seiten. 

Die Europawahl steht unmittelbar bevor. Mussten Sie nicht viele der Sudetendeutschen erst davon überzeugen, dass Europa unsere Zukunft ist?

Posselt: Nein, überhaupt nicht. Ich habe seit 1976 an jedem Sudetendeutschen Tag teilgenommen. Mich hat der europäische Geist dort überzeugt. Die Sudetendeutschen haben das Ziel der Wiedervereinigung Europas verfolgt, als viele das für eine Utopie hielten. 

Ihnen liegt die Verständigung mit Tschechien besonders am Herzen. Das war und ist nicht immer einfach.

Posselt: Der tschechische Präsident Václav Havel hat in seiner Amtszeit, die 2003 endete, ganz starke Signale der Versöhnung in unsere Richtung gesendet. Doch damals folgte ihm die Mehrheit der tschechischen Parteien nicht. Danach folgten 20 schwierige Jahre. Die Nachfolger Havels haben seinen Kurs verlassen. Also haben wir die Verständigung auf der unteren Ebene intensiviert.

Wie ist der Stand heute?

Posselt: Staatspräsident Petr Pavel hat den Faden Havels seit seiner Amtsübernahme wieder aufgenommen. Er war bereits dreimal in Bayern seit seinem Amtsantritt im letzten Jahr und hat sich in einzigartiger Weise für Versöhnung und Partnerschaft eingesetzt. Eine völlig neue, sehr erfreuliche Entwicklung ist, dass ihm jetzt eine große Mehrheit der Tschechen und der tschechischen Parteien folgt.

Welche Rolle soll die Landsmannschaft in Zukunft spielen?

Posselt: Die große Aufgabe wird es sein, als eine der beiden Sprachgruppen oder Völker der böhmischen Länder und als vierter Stamm Bayerns die uns durch die Geschichte zugewiesene Brückenfunktion wahrzunehmen. Wir müssen unsere kulturelle Identität gemeinsam mit den Tschechen, die über eine ähnliche Identität verfügen, bewahren sowie lebendig weiterentwickeln und uns für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten einsetzen.

Zur Person: Bernd Posselt, geboren 1956 als Sohn sudetendeutscher-steirischer Eltern, ist Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Der CSU-Politiker war von 1994 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Posselt ist auch Präsident der Paneuropa-Union Deutschland.

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17.05.2024

Aktuell läuft im Kino wohl wieder ein Film mit dem Thema Welt der Primaten.

17.05.2024

@Andreas B.
Antwort von Gunther Kropp, Basel

Wikipedia: *Die Primaten (Primates) oder Herrentiere sind eine zu der Überordnung der Euarchontoglires gehörige Ordnung innerhalb der Unterklasse der Höheren Säugetiere. Ihre Erforschung ist Gegenstand der Primatologie. Der Ausdruck „Affen“ wird bisweilen für diese Ordnung verwendet, ist aber missverständlich, da Affen nur eine Untergruppe darstellen. "

Sie möchten zum Ausdruck bringen, dass es möglicherweise in der realen politischen Welt nicht bekannt sein könnte, dass es einen Unterschied zwischen Primaten und Affen gibt und das könnte die Ursache sein, - warum es in der Politik nicht immer rundläuft?

17.05.2024

Radio Prague International 20.04.2013: „Die von Beneš formulierte Außenpolitik der Tschechoslowakei bestand aus einer Hinwendung zu Frankreich, zum Völkerbund und zur so genannten Kleinen Entente (.Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien) Die Beziehungen zu Frankreich waren eine Konstante im Leben von Edvard Beneš. Bereits während seines Studiums in Paris hatte er sich für dieses Land begeistert, und nach der Pariser Friedenskonferenz von 1919 pflegte er enge diplomatische Beziehungen mit dieser Großmacht. Frankreich war seiner Meinung nach die Wiege der Demokratie und ein Vorbild für andere Staaten.."

BR 05.08.2008: "In der Nacht zum 30. September 1938 gaben Frankreich und Großbritannien zum letzten Mal Hitler nach - und begingen "Verrat" an der Tschechoslowakei. Bald danach mussten sie lernen, dass das den Krieg nicht verhinderte - im Gegenteil."

Es lässt sich die Fragen stellen, ob die Siegermächte des 1. Weltkrieges Frankreich und Grossbritannien die fatale Logik hatten, wenn Mitteleuropa ständig destabilisiert wird, dann ist die britisch-französische Vormachtstellung gesichert und so kam es zum Münchner Abkommen von 1938 mit dem das alte Mitteleuropa unterging, weil möglicherweise gedacht wurde die Deutschen und Polen werden sich gegenseitig in den Abgrund stürzen und Paris und London hätte den machtpolitischen Vorteil. Man unterschätzte Josef Stalin, der ein sowjetisches Europa wollte und 1945 die Hälfte des Kontinents bekam. Möglich, dass nach 1945 die Geschichte etwas einseitig zu Gunsten der Siegermächte geschrieben wurde und das Total-Versagen der Westmächte schubladisieren zu können: Münchner Abkommen, Vertreibung und Sowjet-Diktatur zu ermöglichen.
Gunther Kropp, Basel