Mohammed Jaber El Kasseih hat es einfach nicht geschafft. Am frühen Morgen ist der Lehrer zum Meer aufgebrochen. Die Amerikaner wollten an diesem Tag im März gemeinsam mit der jordanischen Luftwaffe 38.000 Pakete mit Hilfsgütern über dem Strand des Gazastreifens abwerfen. Doch als El Kasseih endlich ankommt, sieht er eine riesige Menschenmenge, die sich bereits in den Sanddünen versammelt hat. Videos zeigen, wie die Männer in Richtung Brandung stürmen, als die Fallschirme mit den Paketen auf dem Sand und in den Wellen landen. Die einen prügeln sich mit Stöcken um die Hilfsgüter. Die anderen, die leer ausgehen, schreien sich ihre Verzweiflung aus dem Leib. „Ich habe gar nichts bekommen, hier waren so viele Menschen“, erzählt der 35-Jährige in einer WhatsApp-Nachricht. Er kommt mit leeren Händen zurück zu seiner Familie, die in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Schule in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens auf ihn gewartet hat.
Krieg in Nahost