Das Wasser ist so klar, dass die großen Fische am Boden des Flusses zu sehen sind. In der Wasseroberfläche spiegelt sich das Gesicht von Rolf Schmitz. Die Ahr hat jetzt, Anfang Juli, gerade mal einen halben Meter Höhe im Marienthal. Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe 2021 ist die schlammige braune Narbe, die von der Ahr wie mit einer großen Klinge in die Landschaft gezogen wurde, kaum noch zu sehen. An den Ufern des Flusses sprießen Mohn, Wiesensalbei und Butterblumen. Aus vereinzelten Schutthaufen, über die sich Pflanzen langsam ausdehnen, ragen Plastikteile, Holz und Stofffetzen raus. Wie die Federn eines im Sturmwind zerrupften Vogels.