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Heizungsstreit: Brennstoff, Verbrauch, Art der Heizung: Darum will der Staat an diese Daten

Heizungsstreit

Brennstoff, Verbrauch, Art der Heizung: Darum will der Staat an diese Daten

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    Ein Klempner beim Einbau einer Gasheizung. Bundesweit sollen künftig gebäudescharf Daten über die eingebaute Heizung gesammelt werden.
    Ein Klempner beim Einbau einer Gasheizung. Bundesweit sollen künftig gebäudescharf Daten über die eingebaute Heizung gesammelt werden. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Heizungspranger und Heizungs-Stasi – die Rhetorik von CSU und CSU gegen das Gesetz zur Wärmeplanung ist rau. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) wollen Städte und Gemeinden verpflichten, ein Heizungskataster anzulegen, und zwar „gebäudescharf“. Darin aufgenommen werden sollen Energieverbrauch, Brennstoff, Art und Alter der Heizung, Lage der Anlage und natürlich die Anschrift. 

    Der Zweck: Der Staat will die Grundlage dafür schaffen, um die Abkehr von den Brennstoffen Gas, Öl und Kohle möglichst effizient gestalten zu können. Hausbesitzer könnten davon profitieren, dass sie zum Beispiel keine Wärmepumpe einbauen müssen, wenn ihre Kommune in den nächsten Jahren für Fernwärme in der Straße sorgt. Die Details dazu sollen im umstrittenen Heizungsgesetz festgelegt werden, um das die Ampel-Koalition gerade heftig ringt. 

    In Bayern längst beschlossen: Heizdaten werden ans Statistikamt gegeben

    Doch das Sammeln der benötigten Daten bringt Parteien wie die CSU auf die Palme. Sie fürchten, dass Hausbesitzer ausspioniert werden. Dabei ist das, was Geywitz und Habeck bundesweit einführen wollen, in Bayern schon längst beschlossen. Die Schornsteinfeger müssen die Daten zur Heizung – mit Ausnahme des Verbrauchs – an das Landesamt für Statistik melden. Das regelt Artikel 6 des bayerischen Klimaschutzgesetzes. Derzeit erheben die Essenkehrer die Daten noch nicht, das genaue Verfahren befindet sich noch in der Klärung. Die Kommunen in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hessen müssen bereits heute Wärmepläne erstellen.

    Laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) wird nicht der einzelne Hausbesitzer die Daten an eine staatliche Stelle melden müssen, sondern die Energieversorger.
    Laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) wird nicht der einzelne Hausbesitzer die Daten an eine staatliche Stelle melden müssen, sondern die Energieversorger. Foto: Monika Skolimowska

    „Die CSU ruft heute nach Planbarkeit und ist morgen gegen eine Wärmeplanung. So kommt die Modernisierung im Heizungskeller und mehr Klimaschutz nicht voran“, sagte Bauministerin Geywitz unserer Redaktion. Der Gesetzentwurf sei dem Datenschutzbeauftragten vorgelegt worden und „er hatte keine Einwände“. 

    Laut der SPD-Politikerin werden die Eigentümer nicht verpflichtet, dem Staat die Daten zu melden. „Sie liegen den Energieversorgern schon vor oder sind in Registern enthalten und müssen von den Kommunen lediglich abgerufen werden, damit diese für ihre Bürger ausreichend Wärmekapazität planen können“, erklärte Geywitz. 

    Wärmewende ist Mammutaufgabe: Häuser in Deutschland nicht gerüstet

    Etwa ein Drittel des CO₂-Ausstoßes in Deutschland geht auf das Heizen und Kühlen von Gebäuden zurück. Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollen die Klimagas-Emissionen auf null gesenkt werden. Wie groß die Aufgabe ist, hat die emotionale Debatte der vergangenen Wochen gezeigt. 

    Denn der Großteil der Häuser in Deutschland ist nicht gerüstet, um sie mit einer Wärmepumpe zu heizen. Zuvor müssten sie umfangreich saniert und gedämmt werden. Für Millionen Hausbesitzer ist das ein finanzieller Kraftakt, der einen Teil von ihnen überfordern würde. Wenn der Energieversorger allerdings sein Fernwärmenetz ausbaut, dann könnte die Rechnung für den einzelnen unter dem Strich deutlich niedriger ausfallen.

    Problem der Fernwärme: Auf dem Land fehlt der Anschluss

    Gegenwärtig werden in Deutschland laut dem Stadtwerkeverband VKU 14 Prozent der Gebäude mit Fernwärme beliefert. Die Energie dafür wird zumeist in einem Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Die Abwärme des Kraftwerks wird genutzt, um Wasser zu erhitzen, das durch Rohrleitungen in die Häuser geschickt wird, um dort die Heizkörper zu erhitzen. Klimafreundlich ist das nicht automatisch, denn in den meisten KWK-Kraftwerken werden Kohle oder Gas verfeuert. Die kleine Schwester der Fernwärme heißt Nahwärme. Mehrere Häuserblocks werden durch ein Blockheizkraftwerk versorgt. 

    Fernwärme kommt bisher zumeist in großen Städten zum Einsatz und ist auf dem Lande wenig verbreitet. Damit sie ihre volle Wirkung für den Klimaschutz entfalten kann, müssen aus VKU-Sicht jährlich zwischen 300.000 bis 600.000 Wohnungen an das Netz angeschlossen werden. Experten schätzen, dass etwa ein Drittel der Häuser in Deutschland mit Fernwärme geheizt werden können.

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