Nach Hinweisen auf mögliche Anschlagspläne auf den Kölner Dom hat es bei den Kontrollen der Besucher der Mitternachtsmette an Heiligabend keine Vorkommnisse gegeben.
Die aufwendigen Überprüfungen der Menschen im Dom seien unauffällig verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Auch im Umfeld des Doms, wo die Polizei ihre Präsenz erhöht hatte, sei es ruhig geblieben.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bedankte sich direkt zu Beginn bei den Gottesdienstbesuchern, dass sie sich trotz der Lage "nicht haben ängstigen und erschrecken lassen, sondern dass sie mutig hergekommen sind". Sein besonderer Dank gelte den Einsatzkräften der Polizei, "die den Dom gewissermaßen auf den Kopf gestellt haben, damit wir hier in aller Sicherheit heute Abend Gottesdienst und Weihnachten feiern können". Auch bei den Domschweizern und den Mitarbeitern der Sicherheitsdienste bedankte Woelki sich.
Hinweise auf möglichen Anschlagsplan
Die Sicherheitsbehörden hatten nach dpa-Informationen Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Dom und eine Kirche in Wien erhalten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester. Angesichts der Feiertage hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) die Menschen ermutigt, sich nicht vom Kirchenbesuch abhalten zu lassen, weil der Schutz durch die Behörden funktioniere.
Auch in Wien hatte die Polizei zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Weihnachtsmessen an Heiligabend gingen dort ohne Zwischenfälle über die Bühne. In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Personen festgenommen worden. Gegen drei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt. Ein vierter Mann war bei der Polizeiaktion ebenfalls festgenommen worden. Er sei wegen anderer Vergehen gesucht worden. Ob er mit den geplanten Straftaten zu tun hatte, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch geprüft.
(dpa)