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Hat das Bündnis Sahra Wagenknecht seinen Zenit schon überschritten?

Kommentar

Schon bald könnte die Methode Wagenknecht entzaubert sein

Michael Stifter
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    Sahra Wagenknecht hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Doch wie lange trägt er die BSW-Gründerin?
    Sahra Wagenknecht hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Doch wie lange trägt er die BSW-Gründerin? Foto: dpa

    Sahra Wagenknecht treibt die politische Konkurrenz vor sich hier. Zumindest in Ostdeutschland geht ohne das BSW praktisch nichts – und die Parteigründerin genießt ihre neue Macht recht unverhohlen. Doch das Eis, auf dem sie sich bewegt, ist dünner, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. In Wahrheit könnten die Koalitionsverhandlungen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg die Entzauberung der Methode Wagenknecht einleiten.

    Wer soll dem BSW glauben, dass es ihm darum geht, etwas für die Menschen vor Ort zu tun, wenn die allmächtige Parteichefin so offensichtlich nur darauf aus ist, Punkte für die Bundestagswahl im kommenden Jahr zu machen?

    Ausgerechnet ihr schneller Erfolg könnte der 55-Jährigen zum Verhängnis werden. Missbraucht sie ihre Rolle für plumpe taktische Spielchen, für Putin-Propaganda und Polemik gegen den Westen, die Nato oder die Europäische Union, könnte sie potenzielle Sympathisanten abschrecken.

    Ist das BSW bereit, Verantwortung zu tragen?

    Zeigt sich das BSW hingegen pragmatisch und bereit für Kompromisse, wird es noch vor der Bundestagswahl seinen Anfangszauber verlieren, der ja vor allem darin besteht, alles fordern und behaupten zu können, aber für nichts Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Dann wird Sahra Wagenknecht ihr Rendezvous mit der Realität erleben. Ohne Kerzenschein. Denn bislang ist das Bündnis, das ihren Namen trägt, ja nur ein Versprechen, dem die Anhängerinnen und Anhänger bereitwillig glauben. Ob Wagenknecht dieses Versprechen halten kann, hinterfragen offenbar nur wenige. Doch nichts ist bitterer als enttäuschte Zuneigung.

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    7 Kommentare
    Wolfgang Boeldt

    Nicht ganz einfach BSW einzuschätzen. Im "nahen Osten" punktet BSW stark. Das wird sich auch kaum ändern. Bei der Europawahl bekam BSW über 6% der Stimmen. Für "aus dem Stand" auch ganz gut. Aktuelle Umfragen, sind natürlich keine Wahlergebnisse, zeigt BSW auf Bundesebene so zwischen 8% und 9%. So weit die Fakten. Tendenziell glaube ich, daß die Ukraine-Politik der sog. Alt-Parteien langsam aber sicher an Zustimmung verliert. Davon könnten 2 Parteien profitieren. Zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland - die Umfragen sprechen von einer fifty-fifty-Parität. Heißt für mich zusammenfassend: BSW wird in einem Jahr die 5%-Hürde in den Bundestag locker schaffen (wenn nichts Außergewöhnliches vorfällt)

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    Franz Wagner

    BSW... hätte man auch Kommunistische Putinpartei taufen können, dann wüssten die Leute gleich wen Sie da wählen!

    Raimund Kamm

    Zum Kommunismus gehören neben einer gehörigen Portion Illusionen über die menschliche Natur aber auch Solidarität mit den Schwachen, die Leitutopie sozialer Freiheit und Gleichheit, Gemeineigentum und Internationale Solidarität. Weder der Kriegsherr und Massenmörder Putin ist Kommunist noch seine deutsche Unterstützerin und gesellschaftliche Spalterin und durch Nebenverdienste Millionärin Wagenknecht. Raimund Kamm

    Rainer Kraus

    Sahra Wagenknecht ist eine fähige und begnadete Politikerin und sollte eine Chance bekommen ihre Fähigkeiten als praktisch arbeitende Politikerin zu beweisen. Aber als Partei mit durchschnittlichem Personal bleibt sie nur die späte Rache ihres Ehemann Oskar Lafontaine an seine früheren Vorgesetzten, denn Lafontaine selbst hat es bei allen Parteien nie in die erste Reihe geschafft und dies zurecht.

    Rainer Kraus

    Sahra Wagenknecht ist eine Politikerin mit Fachkompetenz und sollte eine Chance bekommen ihre Fähigkeiten auch in der Praxis zu beweisen. Aber leider ist sie als Partei wie ein Häuptling mit wenig kampferprobten Indianern. Es ist zu befürchten, dass Frau Wagenknecht in die deutsche Polit-Geschichte als späte Rache ihres Ehemann Oskar Lafontaine an seine früheren Parteien, die er angehörte, war.

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    Franz Wildegger

    Wer diese Partei auch noch hoffiert der hat mit unserer westlichen Demokratie wahrscheinlich sehr wenig am Hut. Ich kann nicht verstehen das Merz und Söder das überhaupt dulden, dass die verantwortlichen CDU-Leute, besonders der sehr schwache Thüringer Mario Voigt mit dieser BSW ein Bündnis eingehen will. Genauso wie der Michael Kretschmer in Sachsen. Die CDU sollte sich in diesen Ostländern voll und ganz heraus halten und mal die AfD und diese BSW zusammen regieren lassen, dann bekommen diese "Ostwähler" genau das ,was sie auch gewollt und deshalb auch verdient haben! Nur so kann man diese "beiden Parteien entzaubern" wenn man sie mal regieren läßt. Dann merken die Leute im Osten bald ganz schnell, was sie an diesen beiden Parteien haben, nämlich nur Schrott. So zumindest würde ich es machen, wenn ich die Macht dazu hätte, denn der Westen würde so eine Regierungs-Periode (mehr wird es bestimmt nicht) locker ertragen und diese Ostwähler abstrafen dass Sie merken was Demokratie heißt.

    Gerald Drews

    Verehrter Herr Wildegger, ganz falscher Ansatz. So hat man in den Dreißiger Jahren auch gedacht. Lasst die Nazis mal machen. Die entzaubern sich von selbst... Das Resultat ist bekannt. Mir graut sowohl vor der AfD als auch der Putinistin. Und was Ihre schwarzen Lieblinge betrifft: Die sollen endlich mit ihrem Grünen-Haß aufhören!

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