Ricarda Lang und Omid Nouripour treten als Vorsitzende der Grünen zurück. Das bestätigten sie bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Mittwochvormittag in Berlin. Demnach wollen sie beim Grünen-Parteitag im November in Wiesbaden ihre Ämter niederlegen.
Rücktritt von Lang und Nouripour: Grünen-Spitze zieht sich zurück
Nouripour sagte, der Grünen-Bundesvorstand habe in den vergangenen Tagen beraten und entschieden, dass es „einen Neustart“ bei den Grünen brauche. „Wir haben heute im Bundesvorstand entschieden, es ist Zeit, die Geschicke dieser großartigen Partei in neue Hände zu legen, und bitten deshalb Bündnis 90/Die Grünen, unsere geliebte Partei auf dem anstehenden Parteitag in Wiesbaden, einen neuen Vorstand zu wählen“, so der 49-Jährige.
Lang sagte: „Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen.“ Der Rücktritt solle ein Baustein sein bei der strategischen Neuaufstellung der Partei. „Jetzt ist nicht die Zeit, um am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen“, erklärte die 30-Jährige. Die nun scheidende Grünen-Vorsitzende erklärte, dass der gesamte Bundesvorstand mit Wirkung zum Parteitag in Wiesbaden (15. bis 17. November) seine Ämter niederlege.
Bayerns Grünen-Spitzenpolitikerin Schulze begrüßt Rückzug des Bundesvorstands als Chance
Die bayerische Grünen-Spitzenpolitikerin Katharina Schulze hat die Rücktrittsankündigung der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour als nötiges Aufbruchssignal für das Bundestagswahljahr begrüßt. „Ich sehe das jetzt als Chance für eine strategische Fokussierung auf die Bundestagswahl und den Spitzenkandidaten, damit Grüne wieder erfolgreich sind“, sagte die bayerische Grünen-Landtagsfraktionschefin unserer Redaktion.
„Wir Grüne sind im Moment in einer Krise“, räumte Schulze ein. „Der Bundesvorstand übernimmt Verantwortung und macht den Weg frei für einen Neustart“, fügte sie hinzu. „Ihr Schritt verdient großen Respekt und zeigt Größe“, sagt die Grünen-Politikerin. „Von meiner Seite auch noch persönlich ein ganz großes Dankeschön für die Arbeit für unsere Partei und die Menschen im Land“, betonte die bayerische Fraktionschefin.
Rücktritt von Lang und Nouripour folgt auf schlechte Landtagswahl-Ergebnisse
Der Schritt folgt auf das schlechte Abschneiden von Bündnis 90/Die Grünen bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland. In Thüringen und Brandenburg flogen die Grünen aus den Landesparlamenten, da sie jeweils an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten. In Sachsen zogen sie mit 5,1 Prozent der Stimmen knapp in den Landtag ein. In bundesweiten Umfragen steht die Partei derzeit zudem bei einem der schlechtesten Werte seit Jahren, meist nur bei knapp über zehn Prozent.
Bei der Bundestagswahl 2021 hatten es die Grünen noch auf 14,7 Prozent der Stimmen gebracht und waren danach die Ampelkoalition mit SPD und FDP eingegangen. Lang und Nouripour wurden im Januar 2022 auf dem Grünen-Bundesparteitag zu den Vorsitzenden ihrer Partei gewählt.
Alexander Dobrindt wertet Grünen-Rücktrittsankündigung als Anfang vom Ende der Ampel
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bewertet die Rücktrittsankündigung der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour als Anfang vom Ende der Ampel-Koalition im Bund. „Die Ampel implodiert“, sagte der Dobrindt unserer Redaktion. „Die rot-grün-gelben Dominosteine sind am Fallen“, fügte er hinzu. Die Rücktritte der beiden Grünen-Vorsitzenden würden jedoch nichts gegen die Krise der Partei und der Regierungskoalition bewirken. „Das Problem sind nicht die Grünen an der Parteispitze, das Problem sind die Grünen in der Bundesregierung“, sagte Dobrindt.
Bauernopfer? Und Habeck, Lemke, Paus und Baerbock machen unverändert weiter? Wegen wem oder welchen Inhalten gehen serienweise Wahlen verloren?
Sind Seehofer oder Söder nach den desaströsen Leistungen von Dobrindt und Scheuer zurückgetreten? CSU-Fans verlangen gern Anstand von anderen, dabei übersieht man gerne den fehlenden Anstand der eigenen Parteiführung und der Minister. Insofern darf sich die CSU gerne ein Beispiel nehmen an der Entscheidung des Vorstands der Grünen.
Respekt vor der Entscheidung der Vorsitzenden der Grünen. Hätte Herr Lindner ein Gefühl für Verantwortung, dann müsste er das Gleiche tun.
Das ist doch eher Fahrerflucht als Übernahme von Verantwortung? Die beiden wurden erst 2022 gewählt - wo konkret erkennen Sie bei diesem Rücktritt vor!! einer Aufarbeitung der Wahlergebnisse gezeigte Verantwortung?
Eine gute Antwort Herr Steger, denn die grünen für alles Verantwortlich zu machen ist schon sehr Heftig. Vor allem die Vorgänger unter CDU/CSU hat auch eine große Mitschuld an dem Heutigen Zustand Deutschland.
Aha, man bedankt sich überschwenglich für die vergangene. tolle Arbeit des Parteivorstands und vergisst dabei, dass das Aushängeschild der Grünen allein die beiden "Superminister" Baerbock und Habeck ist. Habeck, mit seinen "Zick-Zack" Kursen und indiskutablen Entscheidungen und Baerbock, mit ihrem teils polterhaften Auftreten als Außenministerin (ganz zu schweigen von deren (nicht-) Ansehen in der Welt), haben bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, weitreichende und vorausschauende Entscheidungen in den jetzigen und zurückliegenden Situationen zu treffen. Ferner das meist destruktive Arbeiten und anhaltender Streit in der Ampel, sind die Gründe, dass die Grünen so eklatant an Zustimmung verloren haben.
Habeck, Lemke, Paus und Baerbock sie sind die schuldigen aber sie kleben an ihren gut bezahlten Posten und verschleudern das Vermögen der erger weiter
Wer verschleudert wie das Vermögen der Bürger? Wenn nicht immer Geld so eingesetzt wird, wie Sie es für richtig finden – wofür ich Gott wirklich danke – dann heißt es nicht, dass Geld "verschleudert" wird. Wie immer Schlagwortpropaganda.
„Wer verschleudert wie das Vermögen der Bürger?“ | Vom Verschleudern sprach Markus Gürne in der gestrigen ARD-Sendung „Tagesthemen“ zwar nicht, aber dass die Deutschen in der jüngeren Vergangenheit ein geringeres Pro-Kopf-Vermögen aufgebaut haben als Bürger anderer Länder, berichtete er schon. Vermutlich ist dabei der genannte Grund (ein zu geringer Aktienbesitz) nicht so bedeutend wie der Zuzug vieler armer Menschen. | Unter de.marketscreener.com ist aktuell zur Vermögensentwicklung zu lesen: „Inflationsbereinigt sei das Bild aber "weniger rosig", erklärte die Allianz: Auf dieser Basis habe der Anstieg nur magere 0,7 Prozent betragen. Zudem habe die Kaufkraft Ende vergangenen Jahres noch immer um 1,7 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019 gelegen. Hinter den deutschen Sparern lägen "vier verlorene Jahre". Mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 69.060 Euro lag Deutschland im vergangenen Jahr weiterhin auf Platz 18 der 20 reichsten Länder weltweit.“
Ich kann die beiden verstehen, denn es ist nicht einfach, wenn man ständig mit Dreck beworfen wird, obwohl man die Weltlage und die Herausforderungen dieser Zeit nicht verschuldet hat, sondern versucht, dagegen anzugehen. Besonders Frau Lang musste einiges einstecken, denn die Dummen sterben halt nicht aus. Trotzdem hat sie sich gut geschlagen. Vielleicht sehen wir sie in einem anderen Amt wieder – ich würde mich freuen.
Ich finde es grotesk, wie nun der Abgesang der Parteiführung mit Dankesbekundungen zelebriert wird. Was wurde denn erreicht? Aus 2 Landtagen geflogen, die Umfragewerte nahezu halbiert. Aber scheinbar gilt der Dank der wirklichen Herkulesaufgabe, die Partei auf Kurs gehalten zu haben für das Desaster der Superminister Baerbock und Habeck, zudem dem Wirken von Herrn Özdemir und Frau Paus. Da riecht verdächtig nach Dampf vom Kessel nehmen durch ein Bauernopfer.
Der Vorstandsrücktritt ist kein Anlaß für Applaus oder zur Hoffnung. Wenn man scheitert oder nicht mehr erwünscht wird, hat man zu gehen. Der Rücktritt ist kein Gefallen und keine Leistung, sondern Flucht. Die beiden sind übrigens nichts weiter als Bauernopfer für Habeck und Baerbock, dient als Beschwichtigung und ist daher rein symbolisch und ohne Wert, da sich auch unter neuem Vorstand nichts ändern und die Ampelregierung mit gleichen Ministern und Vize womöglich dadurch vor noch größeren Problemen stehen wird.
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