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Grünen-Parteitag: Spannung vor der Wahl: Claudia Roth im Mittelpunkt der Grünen

Grünen-Parteitag

Spannung vor der Wahl: Claudia Roth im Mittelpunkt der Grünen

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    Die Bundesvorsitzende Claudia Roth spricht vor dem Parteitag der Grünen in Hannover. Foto: Christian Charisius dpa
    Die Bundesvorsitzende Claudia Roth spricht vor dem Parteitag der Grünen in Hannover. Foto: Christian Charisius dpa

    Claudia Roth steht im Mittelpunkt: Mit Spannung wird auf dem Grünen-Parteitag in Hannover besonders das Votum der rund 800 Delegierten bei der Abstimmung über Parteichefin

    Claudia Roth: Positive Signale von Parteikollegen

    Am Freitag erhielt Roth von Delegierten positive Signale: Der Co-Vorsitzende Cem Özdemir, der ebenfalls wieder antritt, sagte an die 57-Jährige gerichtet: "Ich finde es klasse, dass Du kandidierst, und ich bin mir sicher, die Delegierten werden es morgen auch so sehen." Die Delegierten applaudierten anhaltend.

    Roth hatte nach ihrem 26-Prozent-Ergebnis am vergangenen Sonntag zunächst an Rückzug gedacht, sich dann aber nach reichlich Zuspruch aus der Partei doch zum Weitermachen entschieden.

    Die Urwahl-Gewinner Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin wurden heftig umjubelt. Sie warben am Freitag für einen neuen gesellschaftlichen Aufbruch hin zu mehr Gerechtigkeit und Zusammenhalt, zu mehr Ökologie und mehr Europa. Einer Koalition mit der Union erteilten sie ebenso wie Özdemir eine klare Absage.

    Das ist Claudia Roth

    Claudia Roth erblickte am 15. Mai 1955 im schwäbischen Ulm das Licht der Welt. Sie wuchs in der Nähe von Memmingen als Tochter einer Lehrerin und eines Zahnarztes auf. Die linksliberale Gesinnung der Eltern hatte erheblichen Einfluss auf ihren Werdegang.

    Nach dem Abitur studierte sie für zwei Semester Theaterwissenschaft in München. Das Landestheater Schwaben stellte sie 1975 als Dramaturgin ein. Anschließend arbeitete Claudia Roth für das städtische Theater in Dortmund und für das Kinder- und Jugendtheater in Unna.

    In Dortmund lernte sie die Kult-Band "Ton, Steine, Scherben" um Frontman Rio Reiser kennen. Von 1982 bis 1985 war Claudia Roth die Managerin der Gruppe. Gleichzeitig lebte sie zusammen mit den Musikern in der Scherben-Kommune in Schleswig-Holstein.

    Schon als Jugendliche engagierte sich Claudia Roth bei den Jungdemokraten. 1985 begann ihre Laufbahn bei den Grünen. Über die taz suchte die Bundestagsfraktion eine Pressesprecherin. Claudia Roth bewarb sich erfolgreich und behielt die Position bis 1989. Anschließend wurde sie ins Europaparlament gewählt.

    In Brüssel setzte sie sich vor allem für die Wahrung der Menschenrechte ein. Insbesondere versuchte sie die Lage der kurdischen Minderheit in der Türkei zu verbessern. Aber auch die Gleichstellung Homosexueller war für Claudia Roth ein zentrales Anliegen.

    1998 wurde Claudia Roth in den Bundestag gewählt. Bis 2001 stand sie dem neu gegründeten Ausschuss für humanitäre Hilfe und Menschenrechte vor. Anschließend übernahm sie für knapp zwei Jahre den Parteivorsitz.

    Nachdem 2003 eine Lockerung der strikten Trennung von Amt und Mandat beschlossen wurde, kandidierte Claudia Roth 2004 erneut für den Parteivorsitz. Sie konnte die Wahl für sich entscheiden und wurde seither immer wieder im Amt bestätigt.

    2004 wurde sie für ihr Engagement als Beauftragte für humanitäre Hilfe und Menschenrechte mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.

    Claudia Roth ist außerdem Sprecherin des DFB-Umweltbeirates. 2010 hat sie sich erfolgreich für eine klimafaire FIFA Frauen-WM eingesetzt.

    2013 gibt Claudia Roth nach der Wahl ihr Amt als Parteivorsitzende ab und ist seither als Bundestags-Vizepräsidentin in der Politik aktiv.

    "Wir wollen mit grüner Politik schwarze Wähler gewinnen - aber mit Euch regieren wollen wir nicht", sagte Göring-Eckardt. "2013 Wollen wir mit der SPD regieren", stellte Özdemir klar. Dafür müsse auch die

    Schwarz-Grün? Linke-Chef Riexinger kritisiert das

    CSU-Chef Horst Seehofer hält Trittin für das größte Hindernis für ein schwarz-grünes Bündnis. "Trittins politische Vorstellungen sind meilenweit von denen der Union entfernt", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". Trittin sei der Steuermann und werde Göring-Eckardt ihre Rolle zuweisen.

    Linke-Chef Bernd Riexinger kritisierte die Bekenntnisse gegen Schwarz-Grün als unglaubwürdig. "Die Führung hat Schwarz-Grün auf der Rechnung, sonst müsste sie eine Koalition mit der Union per Beschluss klipp und klar ausschließen", sagte Riexinger in einem Interview mit der der Augsburger Allgemeinen.

    Gewählt werden nun der gesamte sechsköpfige Vorstand und die 16 Mitglieder des Parteirats. Die Wahlen sollten sich bis in den späten Samstagabend hinziehen.

    Zentral für die inhaltliche Ausrichtung sind zuvor die Beschlüsse zur Sozialpolitik. Die Grüne wollen Forderungen nach höheren Hartz-IV-Sätzen beschließen und Flagge gegen Altersarmut zeigen. Gegen gemäßigte Vorstands-Vorschläge lagen Anträge vor, die Rente mit 67 wieder zurückzudrehen und das

    Der Finanzexperte der Fraktion, Gerhard Schick, erwartet ein klares Signal. "Wir bereiten eine Korrektur bei der Verteilungsschieflage nach der Bundestagswahl vor", sagte Schick der Deutschen Presse-Agentur. Dazu zähle auch eine steuerfinanzierte Garantierente und eine Bürgerversicherung bei Gesundheit.

    Am späten Freitagabend forderten die Grünen mit knappem Beschluss neue Regeln für die Vereinten Nationen für friedenserzwingende Militärinterventionen. Wegen häufiger Blockaden im UN-Sicherheitsrat soll künftig auch die UN-Generalversammlung ein Einschreiten beschließen können, um Menschen vor Völkermord, Kriegsverbrechen oder ethnischen Säuberungen zu schützen. Mit Zwei-Drittel-Mehrheit solle die Generalversammlung den

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