Ein gutes Essen kann die Laune heben wie ein guter Witz. Dazu ein Glas Wein und die Welt schaut schon besser aus. Es geht zur Not auch ohne Essen und mit ein paar Gläsern Schnaps, wie Heinz Erhardt („Trink ich noch n’ Korn“) einst nachvollziehbar darlegte. Aber besser ist es natürlich mit einem köstlichen Menü.
Beim Zustand seiner Ampelkoalition (verkochtes Leipziger Allerlei) ist es dringend geboten, dass Olaf Scholz kulinarischen Balsam für die Seele bekommt.
Wer Koch oder Köchin ist, hat nun die Chance, der Macht ganz nahezukommen. „Die Küche und der Servicebereich sind direkt im Büro des Bundeskanzlers angesiedelt“, heißt es in einer Stellenausschreibung des Kanzleramtes. Gefordert wird Erfahrung in der gehobenen Gastronomie.
Bei Gerhard Schröder hätte Currywurst gereicht
Bei Ex-Regierungschef Gerhard Schröder hätte Currywurst-Pommes-Niveau genügt. Als seine Ex-Frau Hillu ihm Salat auftischen wollte, machte er Schluss. Sagt man. Vielleicht liegt es daran, dass die SPD seinerzeit noch 40 Prozent holte.
Verlangt wird vom künftigen Kanzlerkoch auch „eine solide Allgemeinbildung und Interesse für Politik“. Und, gänzlich unsozialdemokratisch, wird vorausgesetzt, dass nach ein paar Stunden nicht der Löffel fällt. Überstunden außerhalb der üblichen Dienstzeit können „teilweise auch kurzfristig“ anfallen, „ausgeprägte Flexibilität“ ist Voraussetzung.
Dem früheren amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman wird das Zitat zugeschrieben, dass man aus der Küche verschwinden soll, wenn man die Hitze nicht aushält. Köche halten das aus, Politiker meistens auch. Und wenn alle Stricke reißen, gibt es immer noch Heinz Erhardt und seinen Korn.