Dass Medizinerinnen und Mediziner nicht immer den gesündesten Lebenswandel pflegen, nicht nur ein und kein leichtes Weizen bestellen, ist ein durch Beobachtung bestätigtes Vorurteil. Von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haftet jedoch noch immer ein offenbar veraltetes Bild in unserem Kopf. Die schlurfen verpeilt im Cordanzug ins Labor. Starren jahrelang durch Brillen mit eingeschliffenen Aschenbecher-Böden auf den Bildschirm. Bis sie etwas entdecken, was nie zuvor jemand gesucht hat. So weit das Klischee. Ganz ähnlich hat gewiss Svante Pääbo den Denisova-Menschen entdeckt. Und dafür den Nobelpreis erhalten.
Wie er seinen Erfolg gefeiert hat, wurde erst später bekannt. Zuerst habe er alkoholfrei mit seiner Frau, den Kindern und Nachbarn angestoßen, berichtete der mittelalte Schwede. So weit, so sittsam.
Seine Mitarbeiter im Leipziger Max-Planck-Institut wissen jedoch, wie man die Sau raus lässt. Einige Kollegen warfen Pääbo im hohen Bogen in ein Wasserbecken im Innenhof des Instituts. Der Schwede planschte ein wenig mit den Füßen und lachte über die Aktion, bevor er herauskrabbelte und klatschnass in seinen Räumen verschwand.
Und was kommt als Nächstes? Den Flieger nach Mallorca für einen Mannschaftsausflug buchen? Dort geht es in den Bierkönig inklusive T-Shirt mit Aufdruck: „Der Klügere kippt nach“. So oder ähnlich stellen wir uns künftig die Nobelpreisträger vor. Bierdusche aus Riesen-Weizengläsern wie bei den Bayern-Kickern war gestern. Die wahren Feierbiester sitzen mit dicken Brillen in den Universitäten am Schreibtisch. Perfekte Tarnung das.