Die Karrieren von Profisportlern und Berufspolitikern sind eine recht fragile Angelegenheit: Ein einziger Fehltritt kann sie abrupt beenden. Während bei den Athleten eine schwere Verletzung das Ende bringen kann, ist die Liste der möglichen Fehltritte im Politikbetrieb recht unterschiedlich: Armin Laschets Kanzlerkandidatur war nach einem unbedachten Lachen im überschwemmten Ahrtal zu Ende. Rudolf Scharpings Politkarriere ging in dem Moment baden, als sich der damalige Verteidigungsminister beim Plantschen im Pool auf Mallorca präsentierte.
Sehr wahrscheinlich ging nun auch die Politkarriere eines der hoffnungsvollsten Talente der US-Republikaner in die Binsen – und zwar innerhalb von 17 Minuten und 27 Sekunden. Genauso lange dauerte das Video, das die 42-jährige Senatorin Katie Britt nun veröffentlichte. Das sollte eigentlich eine flammende Antwort auf die Rede von US-Präsident Joe Biden im Repräsentantenhaus sein und geriet zum Desaster erster Klasse.
Britt wechselt zwischen Dauergrinsen und Flüstern – und wurde beim Lügen erwischt
Schon das "Wie" wirkt etwas ungewöhnlich: Britt sitzt in ihrer heimischen Küche. Das "Was" versetzt aber selbst die eigene Partei in Fassungslosigkeit: Britt wechselt zwischen einem Dauergrinsen, unsicherer Stimme, gespielter Furcht samt flüsterndem Tonfall und blanker Panik. Zudem ist eine Behauptung bezüglich der US-Einwanderungspolitik glatt gelogen, wie sich rausstellte. Britt war bis zur Veröffentlichung des Clips eine Kandidatin als mögliche Vizepräsidentin Trumps – das ist vorbei. Eine zweifelhafte Berühmtheit ist Britt sicher: In der Comedyshow "Saturday Night Live" wird sie von Scarlett Johannson parodiert. Das haben Laschet und Scharping nicht geschafft.